Pünktlich zum Jahresende wird wieder angeregt über den Sinn und Unsinn von Feuerwerk und Böllern diskutiert. Sogar von einem „drohenden Feuerwerksverbot“ war in vielen Medien die Rede. Die Stadt Kiel habe sich gegen ein solches Verbot ausgesprochen.

In diesen ganzen Diskussionen fehlt oft ein wenig die Differenzierung. Hochfeuerwerk steht dabei nämlich kaum so auf der Anklagebank wie das Zünden von „Böllern“. Haus- und Wildtiere erschrecken sich meist bei diesem starken Geknalle… ungleich mehr als beim Zisch-Bumm einer Silvesterrakete.

Verfechter unserer „Kultur“ sehen in dieser Verbotsdebatte selbstverständlich wieder einen Angriff auf „unsere Kultur“, wenngleich solche Debatten tatsächlich schon häufiger stattgefunden haben. Meist vor dem Hintergrund der Rücksichtnahme auf unsere Haustiere wie besonders Hunde und Katzen.

Obwohl auch in unserer Jugend das „Böllern“ zum Festen Silvesterprogramm gehörte, würden wir uns über ein Verbot nicht ärgern. Man sollte einräumen, dass früher alles etwas gesitteter ablief und auch das Kanonenschläge nicht wirklich förderlich für ein „schönes Feuerwerk“ sind. Unsere Kultur empfänden wir nicht beschnitten, sollte man das Böllern einschränken. Insbesondere in Innenstädten.

Mal abgesehen davon, dass jeder WUMMS wirklich Geld kostet, leiden unsere Hunde und Katzen tatsächlich unter diesem Geknalle und sich schlägt es auch den Kanarienvögeln, Wellensittichen und Papageien ganz ordentlich aufs Gefieder..

Eine Alternative, die sich natürlich wieder nicht finanzieren läßt, wären von Städten und Gemeinden durchgeführte professionelle Hochfeuerwerke, wie wir sie von Stadtfesten und anderen Veranstaltungen kennen. Damit wäre dann dem ooooooh und aaaaaah Genüge getan und auch die Unfallgefahr wäre vollkommen gebannt. Und während oder gegen Ende eines solchen Feuerwerks können die Feuerwerksgucker einander zuproten, was noch die Geselligkeit fördert und ein gewisses Gemeinschaftsgefühl aufkommen lässt.

Vielleicht gelingt es uns im kommenden Jahr neben dem allgemeinen Gemaule über das Für und Wieder solcher Verbote zu diskutieren, den einen oder anderen sinnvollen Alternativvorschlag zu präsentieren. Idealer Weise nicht erst in der Woche vor Silvester.

In diesem Sinne wünschen wir all unseren Lesern einen guten Rutsch in das neue Jahr 2019.