Dänische Staatsbahn DSB empfiehlt sich auf seiner Website von DSB vor Reiseantritt unter „Rejseplanen.dk“ zu informieren.

Die Storebæltbroen (Große Belt Btücke) haben seit dem Zugunglück am gestrigen Morgen gegen 07:30 Uhr keine Züge überquert, als ein Personenzug von der Ladung des Waggons eines Güterzugs getroffen wurde. womit etwa 210 Zugverbindungen von Fyn (Fünen) nach Sjælland (Seeland) und umgekehrt ausgefallen sind. Sechs Zugreisende verloren bei dem Unfall ihr Leben und 16 Passagiere wurden verletzt, von denen zwei schwerletzt sind, aber nicht in Lebensgefahr schweben.

Seit dem Unfall hat die Havarikommission (Unfalluntersuchungsstelle) an der Unfallstelle gearbeitet, um die Ermittlungsarbeit der Polizei und Bahn zu unterstützen und Empfehlungen zu geben, um sicherzustellen, dass ein derartiger Unfall nicht noch einmal geschehen kann. Deshalb wurden auch die Schienen im niedrigen Teil der Brücke über dem Storebælt genauestens untersucht, und auch Taucher stiegen ins eiskalte Wasser des Belts, um nach Teilen der kolledierten Zügen zu suchen.

Die DSB gab noch am Mittwochabend bekannt, dass kein normaler Bahnbetrieb vor Donnerstag um 10:00 Uhr erwartet wird. Bis dahin werden Passagiere mit einem Bahnersatzverkehr zwischen Nyborg und Korsør transportiert.

„Banedanmark (Dänische Bahn) arbeitet an der Wiederherstellung der Strecke und der Oberleitungen. „Am Donnerstag zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr kann wieder mit einer Bahnverbindung zwischen Nyborg und Korsør gerechnet werden. Bis 10:00 Uhr werden jedoch weiterhin Busse auf der Strecke fahren“, sagt der DSB-Pressesprecher, Tony Bispeskov.

Am Mittwoch stellte der Unfall auf den Straßen über den Storebælt große Herausforderungen auch an den Straßenverkehr, weil es lange Schlangen gab, da die Geschwindigkeit auf der Brücke auf 50 Stundenkilometer reduziert wurde. Aber auch an Bahnhöfen zu beiden Seiten des Belts waren viele Leute unterwegs und füllten die Busse, die als Schienenersatzverkehr dienten.

Zu dem, was man auch am Donnerstag noch erwarten muss, sagt Tony Bispeskov: „Diejenigen, die den Großen Belt überqueren möchten, um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen, raten wir, sich etwas früher auf den Weg zu machen. Es dauert einfach länger, bis Sie an ihrem Ziel ankommen, da Sie den Zugbus benutzen müssen.“

Banedanmark hat eine Prognose abgegeben, wonach die DSB ab 10:00 Uhr wieder normal fahren kann. Daran arbeitet die DSB. „Banedanmark hat uns am Mittwochabend die Prognose gegeben, und das bedeutet, dass wir daran arbeiten. Aber natürlich sagt Banedanmark auch, dass es von den Oberleitungen habängt, dass die Züge wieder starten können“, sagt Tony Bispeskov.

Tony Bispeskov erklärt, dass die Fahrplanänderungen über den Storebælt und auch andere landesweite Zugverbindungen des Unternehmens eine Herausforderung sind – inklusive der Intercity und Intercity Light Rail Verbindungen. Er empfiehlt daher dringend, vor Reiseantritt die DSB-Website und „Rejseplanen.dk“ zu lesen.

Kurz vor 19:30 Uhr am Mittwochabend begannen Banedanmark und die Polizei, den Güterzug von der Brücke wegzuziehen. Und kurz nach 21:30 Uhr haben sie den Personenzug von der Unfallstelle geholt. Beide Züge wurden nach Nyborg gebracht, und dort in ein geschlossenes und geschütztes Bahngelände gefahren, wo sie weiter untersucht werden sollen, teilte die Fyns Politi (Fünen Polizei) mit.

Der gestrige Zugunfall war das schwerste Bahnunglück in Dänemark seit über 30 Jahren.

Einige der schlimmsten Zugunfälle Dänemarks

* Am 7. November 2002 wird eine Person getötet und fünf Personen verletzt, als zwei S-Bahn-Züge am Bahnhof Holte zusammenstoßen.

* Am 2. März 2000 kommen zwei Zugführer und ein Passagier ums Leben, als sich zwei Regionalzüge am Bahnhof Kølkær zwischen Herning und Brande zusammenstoßen.

* Am 1. Mai 1997 stoßen zwei Nahverkehrszüge in Helsingør-Hornbæk-Gilleleje auf die Eisenbahnlinie in Firhøj südöstlich von Gilleleje zusammen. Zwei Menschen werden getötet und etwa 20 verletzt.

* Am 18. Januar 1993 treffen ein Regionalzug und ein Güterzug eine halbe Meile südlich des Næstved-Stadions aufeinander. Ein Passagier und ein DSB-Mitarbeiter werden getötet und vier Passagiere verletzt.

* Am 28. Dezember 1992 wird der Lokführer getötet, und zwei Passagiere werden leichter verletzt, als der Nachtzug von Frederikshavn nach København vor der Einfahrt des Bahnhofs Roskilde entgleist.

* Am 19. August 1991 wird ein 25-jähriger Mann getötet und 70 Menschen verletzt, als ein Regionalzug in Richtung Holte am Bahnhof Dybbølsbro mit einem Nahverkehrszug in Richtung Klampenborg kollidiert.

* Am 25. April 1988 kommt es zu einem Zugunglück in Sorø, bei dem ein Hochgeschwindigkeitszug von der Strecke abkommt, wobei acht Menschen getötet und 72 verletzt werden.

* Am 11. März 1986 fährt ein Güterzug von København nach Roskilde auf den Bremsklotz des Kopfbahnhofes Hvidovre und bricht durch auf den Hvidovrevej. Eine Person wird getötet.

* 9. September 1983, ein Personenzug fährt von Frederikssund auf einen entgegenkommenden Materialzug in Stenløse auf Sjælland. Drei Menschen werden getötet und 22 verletzt.

* Am 7. September 1973 fährt eine S-Bahn von Hillerød in einen haltenden Zug am Eingang des Bahnhofs Østerport. Zwei werden getötet und 23 verletzt.

* Am 24. März 1971 kollidiert eine S-Bahn mit einem außer Kontrolle geratenen Güterwagen zwischen Birkerød und Allerød, wobei eine Person getötet und fünf verletzt werden.

* Am 10. August 1967 fährt der Zug „Nordjyden in den Zug „Sydvestjyden“ außerhalb von Odense. 11 Personen werden getötet und 47 verletzt.

Quelle: DSB

von

Günter Schwarz – 03.01.2019