Im Jahre 1945 veröffentlicht Bertrand Russell seine „Philosophie des Abendlandes“ (Originaltitel: A History of Western Philosophy,), in der Russel den Zusammenhang von Philosophie mit der politischen und der sozialen Entwicklung beschreibt. Russells Werk gilt heute als umfassende Einführung in die westliche Philosophie von den Vorsokratikern bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert. Die Philosophie des Abendlandes enthält neben den Ideen bedeutender Philosophen vor dem Hintergrund der Geschichte ihrer Zeit auch Russells eigene Gedanken und Interpretationen dieser Ideen.

Auch wenn uns Philosophie in unserem täglichen Überlebenskampf relativ unwichtig erscheint, so tragen auch die Werke vieler anderer Schriftsteller dazu bei, die Welt, in der wir leben und die Mensche,n die uns umgeben, besser zu verstehen.

Wir zielen dabei nun nicht unmittelbar auf die vielen Ausgaben der „Trivialliteratur“, die uns in den Auslagen von Supermärkten begegnen, sondern auf die sogenannten „Klassiker der Weltliteratur“. Bücher also, die hinter einer „spannenden Geschichte“ auch eine Moral mit sich tragen. Wie brandaktuell solche „Klassiker“ sein können, veranschaulichen die Werke von Eric Arthur Blair, der besser bekannt als George Orwell mit seiner „Farm der Tiere“ (erschienen 1945) und „1984“ (erschienen 1949) Warnungen verfasste, die uns heute als bittere Realität begegnen.

Auch viele andere Klassiker bergen Geschichten und Figuren, über die es sich lohnt nachzudenken. Mikhail Bulgakovs „Der Meister und Margarita“ gilt als bedeutenstes Werk klassischer russischer Literatur des 20sten Jahrhunderts und ist in vielen Teilen unserer westlichen Länder gänzlich unbekannt. Und das, obwohl wir in Bulgakovs Werken viel über die „menschliche Natur“ lernen könnten und eine Lektüre ganz sicher auch zu sehr philosophischen Gedanken animiert. Ein moralischer Aspekt, der uns sicher weit mehr helfen würde, als die tägliche Lektüre der „Facebook-Timeline“.

Die Bedeutung solcher Behauptung wird deutlicher, sobald man die Figuren solcher „alten Geschichten“ nicht als längst vergangene Geschichte betrachtet, sondern vielmehr erkennt, dass sich die Menschen vergangener Jahrhunderte oftmals mit Problemen herumgeschlagen haben, die unseren gar nicht so fremd sind. In einigen wenigen Beispielen werden solche Handlungen sogar brandaktuell und lassen sich fast 1:1 in unsere Zeit übertragen.