An vielen Orten im Norden würdigen Veranstaltungen den Holocaust-Gedenktag und erinnern an die Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz durch die sowjetische Armee vor nunmehr 74 Jahren. Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamationn des Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt.

So sind in Schleswig-Holstein sind eine Reihe von Veranstaltungen wie an der KZ-Gedenkstätte Wittmoor in Norderstedt geplant, wo am Sonntagnachmittag zum Gedenken an die sechs Millionen ermordeten Juden ein Kranz niedergelegt wird. Die Gedenkfeier im Kieler Rathaus dreht sich vor allem um diejenigen, die sich lieber das Leben genommen haben, als in die Fänge der Nationalsozialisten zu geraten. In Lübeck fand am Vormittag ein ökumenischer Gottesdienst mit Bischöfin Kirsten Fehrs im Dom statt. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Lübeck am frühen Abend im St. Annen-Museum wird nicht nur der Opfer der Nazis gedacht, sondern auch an den Brandanschlag auf die benachbarte Lübecker Synagoge vor 25 Jahren in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1994 erinnert.

Mit Liedern und ihren unterschiedlichen Bedeutungen für Opfer und Täter erinnert die Hamburgische Bürgerschaft in diesem Jahr an die Verbrechen der Nazi-Herrschaft. Unter dem Titel „Sog nit Kejnmol – Lieder aus Lagern und Gettos 1933–1944“ wird der Künstler Michael Batz am Sonntag im Großen Festsaal des Rathauses bereits zum 20. Mal in einer szenischen Lesung die Geschichte des Holocaust begreifbar machen.

„Es gehe darum klarzumachen, dass es mit dem Erinnern nicht getan ist“, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) im Vorfeld. Vielmehr gelte es, „gegen das Vergessen anzuarbeiten“, die in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung nicht nur eingesetzt hat, sondern gar in Ignoranz, Verdrängung und Verleugnung umgeschlagen ist, worauf die derzeitige politische Entwicklung in vielen Ländern Europas unmissverständlich hinweist, welche die Souveränität und Hegemonie der Kleinstaaterei Europas preist und die Annäherung der Staaten in der EU entschieden ablehnt,

von

Günter Schwarz – 27.01.2019