Der Sänger und Entertainer mit der signafikanten Stimme, Povl Dissing, betritt am 27. Januar 1938 in dem kleinen Ort Stavnsholt in der Kommune Furesø in der Hauptstadtregion die Bühne des Lebens, die für ihn bis heute die große Welt bedeutet.

Povl Dissing ist einer der größten Sänger Dänemarks. Er ist ein Troubadour mit einer unverwechselbaren Stimme, der viele Ohrwürmer geliefert hat – wie „25 minutter endnu“ (25 Minuten noch). Er begann seine Karriere Mitte der 1950er Jahre als Trompeter im Jazzorchester „Mandagerorkestret“. Später wechselte er zu Blues und Volksmusik.

Es vergingen einige Jahre, bis Dissing die breite Anerkennung erlangte und damit den Durchbruch erzielte, den er heute genießt. Viele hatten Schwierigkeiten, seine heiseren und theatralischen Darbietungen von Liedern des dänischen Liedguts zu verstehen. Einige glaubten nicht, dass er sie mit Würde behandelte, andere dachten, er machte sich darüber lustig. Viele kennen Aufnahme aus 1965 mit Dissings „Ak nej mor, gi‘ mig en hest mor“ (Oh nein Mutter, gib mir eine Pferdemutter) gehört, bei der das Publikum während der Darbietung mehrmals lacht. Povl Dissing spielte die alten Songs wie amerikanische Blues-Nummern, und das war Mitte der 1960er Jahre äußerst umstritten.

In den späten 60ern nahm Povl Dissing eine Reihe von „Shel Silverstein“-Songs auf, die von Thøger Olesen ins Dänische übersetzt wurden. Er wurde unterstützt von der Gruppe „Beefeaters“. Die Aufnahmen sind markante Schritte im dänischen Beat. Zum Beispiel „Den grimmeste mand i byen“ (Der hässlichste Mann in der Stadt) und „Kvælerslangen“ (Würgschlange). Die „Beefeaters“ unterstützten auch Dissings Album „Dissing“, die im Volksmund „Nøgne øjne“ (Nackte Augen) genannt wird und im Dansk Rockleksikon als „Kunst og skønhed på et meget højt plan“ (Kunst und Schönheit auf sehr hohem Niveau) vermerkt ist.

Durch seine enge Zusammenarbeit mit Benny Andersen, wie 1973 in „Svantes viser“ (Svantes Show), wurde Povl Dissing langsam aber stetig populärer. Drei Songs aus ihrem zweiten Album „Oven visse vande“ (Über einige Gewässer) und „Svantes lykkelige dag“ (Svantes glücklicher Tag) sind heute im Højskolesangbogen (Gesangbuch der Gymnasien) enthalten. Povl Dissings sang die Songs dermaßen gut, dass er untrennbar mit ihnen verbunden ist.

Povl Dissing trat auch in vielen Theaterstücken auf und war in Filmen und Fernseharbeiten zu sehen, unter anderem in der „Lokemotivet Thomas og hans venner“ (Lokomotive Thomas und seine Freunde), bei der er der ersten und letzten Staffel seine Stimme entliehen hat. Er hat ca. 25 Alben veröffentlicht und mit „Fuzzy“, Peter Thorup und Benny Andersen zusammengearbeit. Auch ist er auf fast 100 anderen Alben in allen rhythmischen und melodischen Genres erschienen.

In den letzten Jahren spielte Povl Dissing mit seinen Söhnen Rasmus und Jonas sowie Las Nissen im „Dissing Quartett“ sowie „Las og Dissing“.

von

Günter Schwarz – 27.01.2019