(Vesterhavet) – Auf der Høfde 42 außerhalb der Harboøre Tange bei Vesterhavet zieht die Firma Krüger A/S derzeit Quecksilber aus dem Sand, da dieses den Naturpark Vesterhavet gefährdet, der sich über ein 22.500 Hektar großes Gebiet, das wie ein Gürtel entlang der Küste bis zu neun Kilometer breit ist und von Blåvands Huk bis Nymindegab reicht. Der Küsten-Naturpark bietet viele verschiedene Arten von Natur und die Gegend ist geprägt von Stränden, Dünenlandschaften, Heide, Dünenplantagen und Küstenseen, die es zu schützen gilt.

Das Umweltunternehmen Krüger A/S aus Søborg soll den Quecksilberbereich der Høfde 42 reinigen. Das Chemikaliendepot des Pflanzenschutzmittelherstellers Cheminova mit Sitz in Aahus ist durch die 1957 in einem Dünentopf errichtete Abfalllagerungsstätte bekannt. Die Ablagerung von Millionen Litern Abwasser und fester Abfälle aus der Cheminova-Produktion von Pestiziden erfolgte von 1957 bis 1962. Nach Krügers Analysen steckt in den 40 Tonnen Sand etwa ein Liter Quecksilber, was 14 Kilo entspricht und vielleicht nicht viel klingt, aber aufgrund der hohen Toxizität ist es eine ziemlich ernste und gefährliche Menge.

„Wenn es uns gelingt zu zeigen, dass es auf eine gute Art und Weise möglich ist, dann steckt viel Potenzial darin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Telefon dann weiter klingelt. Quecksilber ist in den meisten Teilen der Welt ein großes Problem, und wie es bislang war, gab es wirklich keine echten Möglichkeiten, es Böden zu entziehen. Deshalb ist ein Erfolg bei diesem Projekt so wichtig“, sagt Maiken Faurbye, Abteilungsleiterin bei Krüger A/S.

Auf dem Gelände „Kulhus“, 300 Meter von Høfde 42 entfernt, mit Blick auf die Nordsee und die Dünen, befindet sich ein Container mit 25 Kubikmetern Sand und einigen Heizgeräten, die den Sand langsam auf 350 Grad erhitzen.

In der Regel arbeitet Krüger mit organischen Substanzen wie chlorierten Lösungsmitteln, wenn Erdreich durch Erhitzen gereinigt wird und die gewünschte Temperatur zu niedrig ist. „Aber Quecksilber ist ein Metall und ein Element, das anders zu behandeln ist. Außerdem hat Quecksilber auch die Eigenschaft, dass es verdampfen kann, und daher ist es nötig, unsere Methode anzuwenden“, sagt Maiken Faurbye.

Die eigentliche Erhitzung des Sandes dauert ca. vier Monate bis zum Erreichen der sogenannten „Zieltemperatur“ von 350 Grad, bei der das gesamte Quecksilber verdampft sein sollte. In der Zwischenzeit verdunsten zusätzlich eine Reihe andere giftige und umweltgefährdende Stoffe aus dem Sand – einschließlich Pestiziden.

„Wir sammeln die Schadstoffe, während wir den Sand erwärmen, und analysieren ihn auf Quecksilber und vier verschiedene Pestizide und Lösungsmittel“, sagt Thomas Asmussen. Er ist der Techniker, der beim Bau der Anlage mitgearbeitet hat.

Das Miljøstyrelsens Udviklings- og Demonstrationsprogram (MUDP / Entwicklungs- und Demonstrationsprogramm der Dänischen Umweltschutzbehörde) hat das Projekt mit 3,1 Millionen Kronen (415,6 Tsd. Euro) unterstützt, was die Hälfte der Kosten für die Durchführung des Projekts ist und die insgesamt ein Jahr dauert.

von

Günter Schwarz – 16.02.2019