(Hedensted ) – Die Fische sind fertig zum Aussetzen. Am ersten April sollen eigentlich Tausende Regenbogenforellen von der Aquakultur in Hjarnø ausgesetzt werden. Aber das ist illegal, denn in Hjarnø haben sie etwa viermal so viele Fische, wie sie aussetzen dürfen.

Im Juli 2018 wurde der Polizei gemeldet, dass es in Hjarnø eine nicht unerhebliche Überproduktion von Fischen gab. Dieses gilt auch für Fischbrut. Deshalb haben sie dort jetzt viel mehr Fische, als sie aussetzen dürfen.

Die Aquakultur wandte sich daraufhin an die zuständige Kommune Hedensted, um die Fische trotzdem aussetzen zu können. Wenn die Fische in den Becken der Aquakultur verbleiben, müssen sie fressen – und das führt zur Verschmutzung der Aufzuchtanlagen. Diese Verschmutzung kann nur dadurch vermieden werden, dass die Aquakultur Muscheln aufnehmen muss. Und das ist nicht erlaubt – noch nicht.

Die Aquakultur erwartet, dass das Umweltministerium noch in diesem Jahr eine Anordnung genehmigt, die diese Methode legalisiert. Steen Christensen (Socialdemokraterne), stellvertretender Vorsitzender des Technischen Ausschusses im Folketing, glaubt allerdings nicht, dass die Ankündigung jemals kommt. „Bei der Abwägung von Alternativen kann es sein, dass sich diese Methode als nicht zulässig erweist“, sagt der Sozialdemokrat.

Aufgrund des polizeilichen Ermittlung in dem Fall hat sich die Gemeinde Hedensted verstärkt auf die Hjarnø Aquakulturanlage konzentriert. Letztes Jahr erhielt die Aquakultur noch eine Ausnahmegenehmigung, um die diesjährige Produktion vollständig aufzuziehen. Aber das ist jetzt vorbei“, sagt jetzt der stellvertretender Ausschussvorsitzende.

„Sie müssen die Umweltvorschriften einhalten, die auch für sie gelten. Die Anfrage hat uns tatsächlich überrascht“, sagt Steen Christensen.

Der Sachbearbeiter der Kommune Hedensted, Per Nørmark, behauptet, die Aquakultur habe ihren Antrag zurückgezogen, nachdem sie erkannte, dass sie nicht mit Muscheln arbeiten konnten, um die vermehrte Wasserverschmutzung auszugleichen.

Die Aufzucht von Regenbogenforellen dauert drei Jahre. Die Fische sind die ersten zwei Jahre in einem Fischzuchtbecken, von wo aus sie dann auch an Salzwasser gewöhnt werden. Die Hjarnø Aquakultur verfügt über eine größere Fischzuchtanlage mit einer großen Anzahl an Fischen, die sie gerne in offene Gewässer aussetzen möchte. Das darf sie aufgrund bestehender Grenzwerte von Stickstoff und Phosphor in der Umweltzulassung jedoch nicht tun.

Die vielen Jungfische sollen jetzt versucht werden zu verkaufen, oder sie müssen getötet werden. Hjarnø Aquakultur möchte sich nicht zu dem Fall und ihrem weiteren Vorgehen äußern.

von

Günter Schwarz – 01.03.2019