(Hjarnø) – Vor zehn Jahren kam das erste Kind seit vielen Jahren nach Hjarnø. Heute leben bereits 17 Kinder im baldigen Konfirmationsalter auf der Insel.

Von der Landspitze von Snaptun östlich von Horsens in Jylland (Jütland) hat man einen guten Ausblick auf die kleine Insel Hjarnø. Es sind nur 800 Meter zu der drei Quadratkilometer kleinen Insel, die man im Segelboot innerhalb von fünf Minuten erreichen und mit den Beinen auf dem Boden von Hjarnø mitten im Horsens Fjord stehen kann.

Bis vor zehn Jahren lebten keine Kinder mehr auf dem Eiland, aber dann wurde dort das erste Kind geboren. Es wurde Svend Noes getauft und ist heute 10 Jahre alt. Damit stießen seine Eltern den Trend an, dass auch andere Familien mit Kindern auf die Insel zogen.

Unter den derzeit 113 Einwohnern leben jetzt 17 Kinder auf Hjarnø, die vom Alter her auf die Konfirmation zugehen. „Wir haben viel Platz zum Spielen. Es ist eine kleine Insel, so dass wir überall herumlaufen und in den Wald gehen können. Wir haben einfach alles in unserer Nähe, und das ist schön“, sagt das geborene „Inselkind“ Svend Noes.

Auf der kleinen Insel Hjarnø im Horsens Fjord „wimmelt“ es von Kindern.

Svend hat mittlerweile insgesamt 16 Spielgefährten auf der Insel, und zwei davon sind Mia und Steffen Hay Pedersens Kinder. Vor dreieinhalb Jahren hatten die Eltern in Aarhus ein ganz normales alltägliches Leben, aber dann beschlossen sie, sich vom Großstadtleben zu verabschieden und ein neues Leben auf der Insel zu beginnen.

Mia ist in Aarhus aufgewachsen, während Steffen seine Kindheit auf Hjarnø verbrachte. Dennoch war es Mias Idee, auf der kleinen Insel ein Haus zu bauen. „Er hat mich ein paar Mal gefragt, ob ich mir damit sicher sei – aber ich wollte es“, sagt Mia.

„Ich dachte zuerst, dass wir nicht nach Hjarnø ziehen sollten, aber je mehr wir gemeinsam darüber nachdachten, desto einiger wurden wir uns, dass wir das irgendwie brauchten“, sagt Mias Ehemann, Steffen Hay Pedersen.

Neben der Natur, dem Wasser, der Ruhe und vielen anderen Spielgefährten ist Mia Hay Pedersen sicher, dass es ihren beiden Kindern gut geht und sie das Leben auf Hjarnø genießen.

„Die Sicherheit, die sie hier haben, ist schwer an vielen anderen Orten zu bekommen. Jeder kennt jeden, und jeder kennt Ihre Kinder, also können die Kinder einfach herumlaufen, wie sie wollen, und wir haben nebenbei auch ein Auge auf die Kinder der anderen“, sagt Mia Hay Pedersen.

Und all diese Kinder sind einer der Gründe, warum eine Insel wie Hjarnø eine Familie dazu bringen kann, sich dort niederzulassen. „Die Tatsache, dass es viele Kinder hier gibt, macht das gewisse Extra der Insel aus. Als Eltern weiß man, dass, wenn man sich dazu entscheidet, einen solchen Ort als Wohnort zu wählen, auch etwas für die Kinder dabei sein muss“, sagt Mia Hay Pedersen.

Fragt man Mathilde Kragh Jensen, die stellvertretenden Vorsitzenden des Hjarnø Inselrats, vermutet auch sie , dass es die vielen Kinder auf der Insel sind, die neue Familien mit Kindern anziehen. „Svend Noes Eltern waren der Stein des Anstoßes. Als Svend geboren wurde, waren alle – außer ihm und seine Eltern – über 50 Jahre alt hier bei uns, und das ist noch nicht so lange her“, schmunzelt sie.

„Aber es gibt noch eine andere Sache, die Hjarnø zu einer beliebten Insel bei Familien mit Kindern macht“, sagt die stellvertretende Inselrätin und fährt fort: „Die geographische Lage ist für die Inseln geradezu ideal. Von Hjarnø aus kann man beispielsweise problemlos nach Vejle, Horsens, Hedensted oder Herning fahren“, sagt Mathilde Kragh Jensen.

von

Günter Schwarz – 02.04.2019