(Kiel) – Kapitän Christian Hainke, der Betriebsleiter vom Sportboothafen Dietrichsdorf, hat am heutigen Dienstagmorgen einen Delfin bei der Schwentinen-Mündung entdeckt und ihn mit seinem Handy gefilmt.

„Das Wasser war relativ ruhig, so dass man schnell bemerkt hat, dass sich da etwas Größeres im Wasser bewegt. Nach einer gewissen Zeit haben mich die Rückenfinne und die Farbgebung zu dem Schluss kommen lassen, dass es sich um einen Delfin handelt“, sagte Hainke.

Da der Delfin sich konstant auf einer Position befunden hätte, konnte er das Tier gut filmen. Und damit tummelt sich wohl wieder ein Delfin in der Kieler Förde.

Der Meeresbiologe Boris Culik bestätigte Hainkes Beobachtungen . „Das Tier kommt mir klein vor, die Seite und auch der Bauch blitzen weiß. Und in der letzten Aufnahme habe ich tatsächlich einen Schnabel erkennen können. Das spricht für einen Delfin und gegen einen Schweinswal“, berichtet der Experte.

Da das Tier recht klein ist, geht Culik allerdings nicht davon aus, dass es „Freddy“ ist, der im September 2016 die Kieler entzückte, zurückgekehrt ist. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen sogenannten Gewöhnlichen Delfin, der bis zu zwei Meter groß wird. „Freddy dagegen war ein Großer Tümmler, der kann bis zu vier Meter lang werden kann.

Dass so ein Tier hier in unseren Gewässern ist, ist relativ ungewöhnlich. Man kann diese Delfine als Irrgäste bezeichnen“, sagt der Experte. Vermutlich sei das Tier einem Heringsschwarm gefolgt und dann habe sich die Kieler Förde als Sackgasse entpuppt. Er hofft, dass der Delfin sich an seinen Rückweg erinnert.

Delfin-Spottern rät er einen „Störungsabstand“ zum neuen Kieler Flipper einzuhalten. „Ich würde sagen, man soll mit dem Boot nicht näher als 50 Meter an das Tier ranfahren und dann gucken, was passiert.“ Außerdem solle man das Tier auf keinen Fall anfassen, denn so könnten Keime auf den Delfin übertragen werden, was für den Delfin gefährlich ist.

von

Günter Schwarz – 09.04.2019