(Aabenraa / Paris) – 130 Schüler der Aabenraa-Ungdomsskole (Volksschule) befanden sich noch am Tag vor dem Brand in der Kathedrale Notre Dame auf der Seine-Insel „Ile de la Cité“, und nur einen Tag später sahen sie die der Gottesmutter Maria geweihten Kirche vom Eiffelturm aus in Flammen stehen.

„Es war so eine versteinerte Stimmung – wir waren alle geschockt“, sagt es die Lehrerin der Aabenraa-Ungdomsskole, Gitte Marie Schultz Iversen, die vom lokalen Fernsehsender TV SYD in Paris an ein Telefon geholt wurde.

Bis zum gestrigen Dienstag waren in den Ostertagen 130 Schüler und 10 Erwachsene aus der Schule in der französischen Hauptstadt. Am Sonntagnachmittag besuchten sie die weltberühmte Kirche Notre Dame.
„Es ist total wild und surreal, dass wir Notre Dame in Flammen haben stehen sehen. Wir haben nicht gedacht, dass sie morgen nicht da ist. Wir konnten das Feuer sehen und den Rauch riechen“, berichtete die Lehrerin.

Am Montag hatten sie gerade eine andere Touristenattraktion der französischen Hauptstadt erreicht, den Eiffelturm, als in Notre Dame das Feuer ausbrach. „Immer mehr Rauch stieg auf. Wir konnten das Feuer sehen und sogar den Rauch riechen. Wir dachten zuerst, dass es in einem der Gebäude hinter der Kirche war, aber dann sahen wir in den Medien, dass die Kathedrale selbst brannte“, sagte sie und fuhr fort: „Wir konnten sehen, dass das Feuer in hinteren Teil des Gebäudes war. Wir waren geschockt, erschüttert und hofften, dass die Feuerwehrleute das Feuer löschen würden.“

130 Schüler der Aabenraa-Ungdomsskole befanden sich am Tag vor dem Feuer in der Kathedrale Notre-Dame. Hier das Feuer, wie sie es vom Eiffelturm aus gesehen haben.

Die Stimmung der Besucher auf dem Eiffelturm war gespannt – sowohl die Schüler als auch andere Besucher waren schockiert. Die Schüler schrien „Oh nein!“ und fanden es sehr traurig. Dann herrschte nur noch Stille und Traurigkeit. Auch die Schüler wissen, wie wichtig Notre Dame für die Franzosen ist, und die ganze Welt kennt Notre Dame.

„Zu Hause in Aabenraa machten sich die Eltern Sorgen um ihre Kinder, die alle zwischen 14 und 18 Jahre alt sind. Viele Eltern schrieben ihren Kindern eine SMS, um zu fragen, wo sie sich befinden und ob sie in Sicherheit waren“, sagt Gitte Marie Schultz Iversen.

Dienstag hatten die Schüler und ihre Lehrer den letzten Tag in Paris, an dem sie eine andere große Kathedrale, die Sacré Coeur, besucht haben, und in Montmartre zu Mittag aßen. Am Nachmittag gingen sie noch auf die Champs-Élysées und konnten in den Galeries Lafayette einkaufen, bevor Sie am Dienstagabend mit dem Bus zurück nach Dänemark reisten.

Auch wenn es verlockend war, noch die Brandstätte zu besichtigen, blieb die Schule bei ihrem geplanten Programm. „Wir müssen auch über die Sicherheit der Jugendlichen nachdenken“, sagte Gitte Marie Schultz Iversen.

Am Montagabend um 18:30 Uhr brach in Notre Dame aus dem Jahr 1345 das Feuer aus, das nach Angaben der französischen Behörden wahrscheinlich auf dem Dach der Kathedrale entstand, von dem es sich ausbreitete.

Umfangreiche Schäden sind aufgetreten und große Teile des Daches und der mittlere 98 Meter hohe hölzerne Kirchturm ist eingestürzt. Die beiden großen Glockentürme gelten jedoch weitgehend als intakt. Zahlreiche Kunstschätze und -werke konnten durch ein umsichtiges und rasches Handeln der Pariser Feuerwehrleute gerettet werden.

Die Feuerwehr hat am Dienstagmorgen gemeldet, dass das Feuer jetzt komplett gelösch ist. Die Ursache des Brandes bleibt jedoch unbekannt und ist noch von der Polizei und Brandexperten zu ermitteln.

Feuer in Notre Dame vom Eiffelturm aus gesehen. Foto der Schüler der Aabenraa-Ungdomsskole. Foto: Astrid Brendstrup
Menschen versammelten sich am Eiffelturm. Foto der Schüler der Aabenraa-Ungdomsskole. Foto: Astrid Brendstrup

von

Günter Schwarz – 17.04.2019