Wer sich in der Schulzeit durch die Odyssee des Odysseus gekämpft hat, weiß, dass das Leben bisweilen ziemlich verwirrend sein kann. Ein „Künstler“ wird argumentieren, dass solche Irrfahrten keineswegs selten sind.

Der irische Schriftsteller James Joyce schickt in seinem Buch „Ulysses“ seinen Protagonisten ebenfalls auf so eine Irrfahrt. Diese dauert in dieser Geschichte jedoch nur einen einzigen Tag und bezieht sich ausschließlich auf den „Bewusstseinsstrom“ der Hauptfigur. Eine Herausforderung, der wir uns alle täglich stellen. Künstlern gelingt es dabei, ihr Handeln und das Bewusstsein zu verschmelzen. Dies bedeutet nicht, sich im Moment der Ausführung 100 Prozent darüber klar zu sein, was man gerade tut, sondern vielmehr Bewusstsein und Handlung kollaborieren zu lassen. Nur so entstehen Werke, die Gefühle transportieren. Kunst ist also nicht eine reine Abbildung des „Jetzt“, sondern oftmals ein empfundenes Spiegelbild des Bewustseinsstromes des Künstlers.

Ein Beispiel: Wer hat schon einmal beim Telefonieren auf einem Zettel herumgekritzelt? Das Bewusstsein ist gefangen in dem Telefonat. Und doch erschafft das Handeln ein mehr oder minder gelungenes „Werk“, welches sich zwar dem unmittelbar erlebtem Bewusstsein vollkommen entzieht, jedoch ohne es gar nicht entstanden wäre. Je nach Emotion des Zeichners, wird man dann sogar Gefühle erkennen können… Kugelschreiber, die sich durch allzu festen Druck durch das Papier fräsen zum Beispiel.

Genau das machen Kunstmaler oder Komponisten jeden Tag. Bewusstsein reflektiert sich in dem Werk… vollkommen unabhängig von den jeweils vorhandenen erleb- oder sichtbaren Einflüssen. Fantastisch, oder? Vielleicht achtet man einmal auf solche Nuancen beim Betrachten oder Anhören „großer Werke“. Unter Umständen wird sich dabei viel entdecken lassen, denn leider gucken und schauen wir zwar den ganzen Tag, wirklich „sehen“ kann aber nur ein geübtes Auge.

Das Wetter ist ganz nett. Wie stünde es um einen Wochenendausflug in eines der Museen ihrer Stadt?