Was geschah am 02. Mai 1368 in unserem Dänemark?
Am 02. Mai 1368 erobert die Hanse im „Zweiten Hanse-Dänemark-Krieg“ mit 2.000 Kriegern København und zerstört die Stadt.
Der „Zweiten Hanse-Dänemark-Krieg“ oder auch der „Zweite Valdemarkrieg“ war Teil der Auseinandersetzung zwischen Dänemark und einem Bund der Hansstädte in der Zeit zwischen August 1361 und Mai 1370.
Die Expansionspolitik des dänischen Königs Valdemar IV. stand im Gegensatz zum wirtschaftspolitischen Machtanspruch der Hanse. Waldemar eroberte 1360 das drei Jahrzehnte zuvor an Schweden verlorene Skåne (Schonen) zurück und im Jahr darauf auch die Insel Gotland, so dass die wendischen Hansestädte ihre Handelsprivilegien bedroht sahen. Im September 1361 wurde Dänemark der Krieg erklärt, doch Valdemar konnte die militärische Auseinandersetzung, den sogenannten „Ersten Valdemarkrieg“, für sich entscheiden, und die Hanse musste im Jahr 1365 den für sie ungünstigen Froeden von Vordingborg schließen.
In den folgenden Jahren wurde der hansische Handel durch Waldemar jedoch immer wieder stark eingeschränkt. Aus diesem Grund schlossen sich am 19. November 1367 57 Hansestädte mit den niederländischen Städten Amsterdam, Brielle und Harderwijk zur Kölnder Föderation zusammen. Im Februar 1368 vereinbarte die Hanse ein Bündnis mit dem schwedischen König Albert III., norddeutschen und dänischen Adligen und erklärte Valdemar erneut den Krieg. In zahlreichen Briefen an benachbarte norddeutsche Fürstentümer, England sowie an den Papst rechtfertigte die Hanse ihr Vorgehen.
Die Operationen der hansischen Flotte begannen im April 1368 mit einem Angriff von 37 Schiffen und 2.000 Mann auf København, welches am 2. Mai erobert und zerstört wurde. Im Sommer des Jahres eroberten schwedische und hansische Truppen die Provinz Skåne in Südschweden, welche im „Ersten Hanse-Dänemark-Krieg“ nach drei Jahrzehnten schwedischen Intermezzos wieder an Dänemark gefallen war. Sønderjylland (Südjütland) und Norwegen wurden ebenfalls besetzt, so dass König Valdemar IV. fliehen musste. Helsingborg hielt als einzige Stadt den Attacken der Hanse stand und zwang die Belagerer unter dem Kommando von Bruno von Warendorp zu überwintern. Im Frühling 1369 begannen erneute Eroberungsversuche, doch erst im Spätsommer 1369 fiel die Stadt in die Hände der hansischen Truppen. Ende November 1369 wurde zwischen Dänemark und der Hanse ein Waffenstillstand unterzeichnet, der in den Frieden von Stralsund mündete, welcher die Vorherrschaft der Hanse in der Ostsee bestätigte, Skåne und Gotland aber bei Dänemark beließ.
von
Günter Schwarz – 02.05.2019