Halløjsa – er du okay? … Die 21ste NordArt hat gestern eröffnet, wenn ich in der Eröffnungsrede gut aufgepasst habe. Bei den üblichen sommerlichen Temperaturen waren auch gefühlt mehr Leute zur Eröffnung als im vergangenen Jahr. Nach meiner ersten ungefähren Schätzung waren dort ca. 6 bis 6,5 Tausend „Kulterjunkies“.

Neben den üblichen Gesichtern, den Helden der NordArt, dem Ehepaar Ahlmann und Kurator Wolfgang Gramm war auch unser Ministerpräsident im Schlepptau des stets anwesenden Landtagspräsidenten Schlie. Etwas verspätet bekamen dann zwei Chinesen ihren „Publikumspreis“ aus dem vergangenen Jahr. Euer Ernst?

Die Chinesen sind zwar in jedem Jahr unübersehbar mit ihren monumentalen Propaganda-Erzeugnissen auf der NordArt vertreten, doch wohl weniger als „Kunst“ oder gar „Kunsthandwerk“, sondern vielmehr dem Beweis, dass China eine tolle Stahlindustrie und gute CAD-Programme hat. Für mich haben die Werke von den Chinesen wirklich nichts mit Kunst zu tun. Zumindest nicht mit Menschen, die da kreativ in ihrem Keller sitzen und eine Figur aus einem Block Marmor polieren oder Bilder malen.

Dass diese Prestige-Propaganda-Kunst der chinesischen Regierung oder deren systemtreuen Repräsentanten dann auch noch Preise gewinnen, ärgert mich. Auch für all die Künstler, die in China für ihre Arbeit in den Knast wandern. Aber die können es sich ja auch nicht leisten, tonnenschwere Stahl-Affen oder 7 Metter hohe Babylonische Türme aus exakt maschinell ausgeschnittenem Holz zur NordArt zu schiffen und dann süffisant grinsend irgendwelche Preise bekommen.

Trotzdem war die NordArt wieder sehenswert und birgt auch in diesem Jahr beeindruckende neben den chinesischen Staatskünstlern Werke, die für Aufsehen erregen. Mir hat am besten eine Art Relief-Arbeit aus Estland gefallen. Oder auch einige der Ölgemälde, die fast wirken, als zeigten sie unser Meer hier in Schleswig-Holstein.

Die China-Propaganda mit ihren CAD-Schnitzereien habe ich mir bewußt gar nicht richtig angesehen. Ich will das nicht unterstützen. Hoffentlich bekommen in diesem Jahr solche Künstler einen Preis, deren Werken man ansieht, dass da ein Gedanke und auch viel Arbeit drinsteckt. Und zwar nicht die Arbeit eines CAD-Programmierers einer industriellen Großtischlerei, sondern die eines Künstlers in seinem „Keller“, bzw. Atelier. Eller hvad?

nu kiek mol ni so klog