Trotz größerer Verluste als der schleswig-holsteinische Feind gewinnen dänischen Truppen während des Treårskrieges, wie die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1849 bis 1851 in Dänemark genannt wird, die Schlacht von Fredericia am 06. Juli 1849. Der dänische General Olaf Rye fällt in der Schlacht.

Im Frühsommer 1849 wurde Fredericia von Truppen der Schleswig-Holsteinischen Erhebung unter General Bonin, die von den Dänen als Rebellen bezeichnet wurden, eingeschlossen. Die schleswig-holsteinischen Soldaten verschanzten sich in Stellungen rund um die Stadt und beschossen sie mit Artillerie.

In Fredericia hatte Oberst Niels Christian Lunding das Kommando, und zusammen mit dem neuen Generaloberen der Armee, Frederik Rubeck Henrik von Bülow, plante er einen Gegenschlag, um die Belagerung zu sprengen. Es musste allerdings Verstärkungen herangeführt werden, damit der Plan erfolgreich sein konnte.

Die Überlegenheit der Dänen auf See ermöglichte ihnen eine Truppenverlegung auf dem Seeweg. Von der Halbinsel Helgenæs im Djursland wurde General Olaf Ryes Brigade mit Schiffen nach Fyn (Fünen) verlegt, und eine weitere Brigade unter General Christian de Meza kam von Als (Alsen) aus hinzu. Die Truppen wurden dann in kleinen Booten von Fyn aus nach Fredericia versetzt, die die schleswig-holsteinische Artillerie nicht treffen konnte.

Der Schlachtplan wurde schließlich am 4. Juli von einem Kriegsrat auf dem Priesterhof von Vejlby auf der fynske (fünischen) Halbinsel Strib geschmiedet. Der Angriff sollte am 6. Juli um 01:00 Uhr beginnen..

Kriegsgräber an der Trinitatis-Kirche in Fredericia

Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich 19.000 dänische Soldaten in Fredericias Straßen. Sie standen ihnen 14.000 Männer der Schleswig-Holsteinischen Nationalbewegung gegenüber. Obwohl die Dänen in der Überzahl waren, hatten die Gegner den großen Vorteil, von befestigten Positionen aus zu kämpfen.

Es kam ein einem harten Kampf, und der Ausgang war bis zum Sonnenaufgang ungewiss und bis die dänischen Streitkräfte die schleswig-holsteinischen Befestigungen eroberten und Bonins Truppen nach Vejle flohen, um sich dort mit den preußischen Streitkräften zu verbünden.

Die Schlacht forderte viele hundert Gefallene – man spricht von 4.000 Toten – die meisten Dänen, und General Rye selbst war bei dem Kampf um die Schanzen gefallen.

„At gå til Ryes Brigade“ (Gefallen in der Rye Brigade) wurde dann zum Gedenken an die Gefallenen verwendet. Der dänische Sieg war ein Wendepunkt in den weiteren Kriegshandlungen. Dieses war zum einen darauf zurückzuführen, dass der gewöhnliche Soldat bereit war, in einer nächtlichen Schlacht zu kämpfen, in der die taktischen Manöver schwierig waren, und zum anderen, dass es der Flotte gelungen war, die Verstärkung zum richtigen Zeitpunkt heran zu transportieren.

Es war die letzte Schlacht im Treårskrieg, an dem deutsche Soldaten auf schleswig-holsteinischer Seite teilnehmen Der Ausgang der Schlacht um Fredericia war auch einer der Gründe, warum Preußen am 10. Juli 1849 auf englischen und russischen Druck hin einen Waffenstillstand mit Dänemark einging.

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von Günter Schwarz – 06.07.2019