(Thyborøn) – Das Meer in Thyborøn in der Kommune Lemvig in der Region Midtjylland (Mitteljütland) am Übergang des Limfjordes in die Nordsee steigt mehr als auf der Korallen-Inselgruppe der Malediven im Indischen Ozean, und die Stadt sinkt mit beunruhigender Geschwindigkeit, schreibt die Tageszeitung „Jyllands-Posten“.

Ein großer Teil des Malediven-Archipels sowie einiger Inselgruppen im Pazifik sind vom Verschwinden ins Meer bedroht, da die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels den Wasserstand der Meere ansteigen lassen.

In Thyborøn steht man der gleichen Herausforderung wie die Inselbewohner in fernen Ozeanen gegenüber. In Thyborøn steigt das Meer weit mehr als auf den Malediven, wobei die Stadt mit beunruhigender Geschwindigkeit sinkt, schreibt „Jyllands-Posten“.

„Der Erdoden in Thyborøn sinkt durchschnittlich sechs bis sieben Millimeter pro Jahr ab – und an einigen Stellen bis zu 20 Millimeter. Gleichzeitig steigt das Meer in der Region um etwa drei Millimeter pro Jahr an. Es müssen nur 150 Zentimeter überwunden werden, um den Ort im Wasser versinken zu lassen, da der höchste Punkt des Ortes nur ungefähr 1,5 Meter beträgt. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen“, sagt Claus Borg, Direktor für Technologie und Umwelt in der Kommune Lemvig, gegenüber der Zeitung.

Er sagt weiter, man habe begonnen, sich auf eine Zukunft vorzubereiten und dass Teile von Thyborøn wie in den Niederlanden zukünftig unter der Meeresoberfläche liegen werden. „Wir prüfen daher die Möglichkeit, Kanäle und Wasserreservoirs nach niederländischem Vorbild zu bauen, damit wir das Wasser aus der Stadt abpumpen können“, sagt er.

Es ist nicht weit davon entfernt, dass nur Thyborøn vom Klimawandel betroffen sein wird. Das Beratungsunternehmen Cowi hat für Dänemark berechnet, dass die Kosten für Sturmfluten und steigende Wasserstände in den nächsten 100 Jahren auf 1.000 Milliarden Kronen (134 Milliarden Euro) ansteigen werden.

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von Günter Schwarz – 08.07.2019