Die Familie Jakobsen blieb im Sommerurlaub schon immer in Dänemark. Übrigens wie die meisten Dänen. 65 Prozent der Dänen zieht es nicht ins Ausland, und sie verbringen den Sommer innerhalb der dänischen Grenzen.

Wenn die Deutschen in noch größerer Zahl nach Norden nach Dänemark reisen, ist es nicht einfach, ein freies Ferienhaus zu bekommen. In Syd- og Sønderjylland (Süddänemark und Südjütland) sind nach Angaben des Vermieters „Campaya“ in der kommenden Woche praktisch keine Ferienhäuser mehr frei.

Die fünfköpfige Familie aus Solrød war früh genug, um sich während ihres Urlaubs ein Haus in Blåvand sichern zu können. „Ich meine, wir haben irgendwann im März gebucht. Wir lagen also ziemlich gut in der Zeit. Wir haben bei dem Anbieter gebucht, bei dem wir auch sonst die Ferien gebucht hatten“, sagt Kenneth Jakobsen, der verstehen kann, dass die Ferienhausvermietung unter Druck steht.

„Vielleicht liegt es daran, dass wir gerade tolle Sommer hatten. Und wir haben zukünftig auch nicht vor, es zukünftig anders zu machen. Wenn wir in den Süden wollen, so würden wir das lieber im Winter tun, wenn wir die Sonne sehen möchten“, erklärt er.

Auch seine Frau Nanna Jakobsen glaubt, dass die Ursache am Wetter liegen muss. „Ich denke, weil es im letzten Jahr einen so tollen Sommer gab, hat es in diesem Jahr wahrscheinlich noch verstärkt, dass die Leute ihre Sommerferien in Dänemark verbringen“, glaubt sie.

Aber das Wetter ist nicht das einzige Argument von den Jakobsens, ihren Urlaub zu Hause zu verbringen. „Nein, wir machen das auch, weil wir es lieben, in Dänemark Urlaub zu machen. Wir probieren jedes Jahr neue Orte aus, und mit Kindern ist es einfach, denke ich. Nicht weite Strecken fahren oder gar fliegen, und dann kann man die Gegend kennenlernen“, sagt sie.

Unter der Woche hat die Familie unter anderem eine Reise nach Legoland geplant. Gleichzeitig werden sie Blåvand und die Umgebung erkunden, da sie noch nie hier waren.

Vor drei Jahren hatten sie sich für ein Ferienzentrum entschieden, doch ein Sommerhaus bietet noch einige Vorteile gegenüber einem Ferienzentrum. „Wir haben es wirklich bewusst gemacht, dass wir dieses Mal kein Ferienzentrum gebucht haben. Es gibt ein bisschen mehr Privatsphäre, in einem Ferienhaus zu leben, in dem auch der Hund herumlaufen kann, und die spielenden Kinder stören niemanden“, sagt Kenneth Jakobsen.

von

Günter Schwarz – 20.07.2019