Wenn plötzlich alle in Elektroautos investieren, bricht das Stromnetz zusammen und verdunkelt Häuser, Straßen und Wege. Das behauptet der Direktor des regionalen Elektrizitätsversorgers Ewii.

„Das derzeitige Stromnetz ist keineswegs auf einen massiven Anstieg der Zahl der Elektroautos ausgerichtet“, sagt der Ewii Geschäftsführer Lars Bonderup Bjørn aus Ewii, der laut „Morgenavisen Jyllands-Posten“ 140.000 Haushalte im Süden Dänemarks mit Strom versorgt.

Die Folketinget-Politiker traten im Wahlkampf gegeneinander an, um ein Verbot von Benzin- und Dieselautos zu fordern – und sie übertrumpften sich gegenseitig geradezu, die herkömmlichen Autos durch Elektroautos ersetzen zu wollen.

Die jetzt regierenden Socialdemokraterne unter Mette Frederiksen wollen bis 2030 mindestens 500.000 Elektroautos auf den dänischen Straßen haben, während die vorherige blaue Regierung unter Lars Løkke Rasmussen mit dem Ziel von einer Million Elektroautos angetreten war. Das Problem ist jedoch – so der E-Versorger Dansk Energi und der regionale Versorger Ewii – dass das Stromnetz überhaupt nicht in der Lage ist, so viele Elektroautos mit Strom zu versorgen.

Und die viele Kraftfahrer, die sich plötzlich ein Elektroauto anschaffen, sorgen dafür, dass das Netzwerk zusammenbrechen und Straßen und Gassen verdunkeln kann. Die Politik braucht eine klare Strategie, damit die Energieunternehmen mithalten können, heißt es sowohl von Dansk Energi als auch von Ewii.

In einem Bericht vom Mai 2019 schließt Dansk Energi unter anderem:

  • „Das vorhandene Stromnetz kann die Aufgabe nicht bewältigen“
  • „Um die Aufgabe zu lösen, sind Investitionen in der Größenordnung von 32 bis 48 Milliarden Kronen (4,3 Milliarden bis 6,4 Milliarden Euro) erforderlich.“
  • „Wenn die Politik den aktuellen Investitionsrahmen der Elektrizitätsunternehmen beibehält, werden wir das Ziel nicht erreichen“
  • „Bis 2030 müssen täglich 250 Ladestationen errichtet werden, damit wir genügend Ladestationen in den Städten und in den Wohnstraßen haben.“

Quelle: Danish Energy

Die Einschränkungen des Stromnetzes führen bereits heute dazu, dass Windenergieanlagen zeitweise stillstehen und Solarzellen vom Netz genommen werden müssen.

von

Günter Schwarz – 28.07.2019