(Smedager) – „Tommys“ und „Annikas“ Storchenkinder „Anna“ und „Lotte“ haben das Nest ihrer Eltern in Smedager in der Nacht wohl endgültig verlassen und und sich auf den Weg in den Süden gemacht. Die Storchenkinder sind seit einem Tag nicht mehr gesehen worden, und die Eltern „Tommy“ und „Annika“ sind jetzt allein im Nest.

Die beiden Storchenjungen sind seit Dienstagnachmittag nicht mehr gesehen worden. Daher ist es wahrscheinlich ziemlich klar, dass ihre lange Reise nach Süden begonnen hat.

Ursprünglich befanden sich fünf Eier im Nest – aber nur aus drei Eiern schlüpften Junge aus. Am Freitag, dem 10. Mai, schlüpfte das erste und zwei weitere folgten die nächsten Tage. Eines der drei Jungen starb jedoch bereits nach wenigen Tagen am Mittwoch, dem 15. Mai. Die anderen beiden, die nach ihrer Geschlechtsbestimmung „Anna“ und „Lotte“ getauft wurden, wurden groß und machten den Sommer über ihre ersten Flugversuche in und um Smedager, das sie nun verlassen haben.

Die Störchenkinder haben ihre gefährliche Reise in den Süden angetreten, aber die Jungen haben die besten Bedingungen, um damit fertig zu werden, glaubt der Störchenexperte. Vor dem Regen und Graupel müssen sich die Störche auf den Weg machen – und das haben sie getan. Am Dienstagnachmittag verließen die Störche „Anna“ und „Lotte“ das Nest in Smedager, um ihre Reise nach Süden bei milden Witterungsbedingungen zu beginnen.

Die Reise in den Süden ist jedoch nicht ungefährlich sagt der Storchexperte Mogens Lange Petersen, denn ihnen fehlt noch die Routine, wie die Eltern sie haben, und das kann für die beiden Störche Folgen haben – die Route ist voller elektrischer Leitungen, Windturbinen und schlechtem Wetter.

„Die Chance, dass die Kinder an ihren Geburtsort Smedager zurückkehren werden, ist nicht sehr groß. Etwa die Hälfte der Kinder aus allen Nestern Dänemarks und Norddeutschlands stirbt bei ihrem ersten Flug nach Süden. „Anna“ und „Lotte“ sind die ersten Jungen aus dem Nest in Smedager, die vor ihren Eltern nach Süden geflogen sind, was darauf hindeutet, dass die beiden jungen Störche jetzt die besten Bedingungen für die Reise sehen.

„Das sind zwei starke Mädchen. Sie haben viel trainiert und hatten eine lange Zeit, um verschiedene Techniken zu erlernen, die die vorherigen Jungen im Nest nicht hatten. Ob wir „Anna“ und „Lotte“ jemals wiedersehen werden, ist unbekannt. Seit 2012, als sich die ersten Jungen im Nest befanden, wurden von den Störchen, die aus dem Nest geflogen sind, keine Lebenszeichen mehr wahrgenommen.

Laut Mogens Lange Petersen ist das Nest in Smedager der erste Ort, an den die Kinder zurückkehren, wenn sie in vier Jahren geschlechtsreif sind. „Die Störche könnten zurückkehren, wenn sie überleben – und wir hoffen es – denn alle Störche wollen dahin zurück, woher sie gekommen sind“, schließt er.

von

Günter Schwarz – 22.08.2019