Stena Line entlässt 950 Mitarbeiter
(frederikshavn) – Der starke Rückgang der Passagierzahlen veranlasst die schwedische Stena Line, 950 Entlassungen vorzunehmen, und das Unternehmen schließt die Möglichkeit weiterer Entlassungen nicht aus.
950 Mitarbeiter der schwedischen Stena Line, die zahlreiche Fährverbindungen zwischen Schweden, Norwegen und Dänemark sowie Deutschland bedient, werden bald ihre Kündigung in der Hand halten. Die Entlassungen sind eine Folge des Coronavirus, was zu Reisebeschränkungen geführt hat, schreibt die Reederei in einer Pressemitteilung.
Die Entlassungen wirken sich sowohl auf Beschäftigte auf den Fährschiffen als auch auf die Stellen an Land aus. Am Samstag wurde der Verkehr zwischen Oslo und Frederikshavn eingestellt, und die Stena Line geht davon aus, dass sie erst in diesem Sommer wieder das normale Verkehrsniveau erreichen wird. „In der gegenwärtigen Situation haben wir keine andere Wahl, als das Unternehmen und unsere Kosten anzupassen, um die negativen Folgen zu mildern und das noch laufende Frachtgeschäft sicherzustellen“, sagt Niclas Mårtensson von der Stena Line. Somit schließt die Stena Line zum derzeitigen Moment auch die Möglichkeit weiterer Entlassungen nicht aus.
Statsministerin Mette Frederiksen sagte am Freitagabend auf ihrer Pressekonferenz, dass die Grenzen Dänemarks gegen Deutschland, Norwegen und Schweden für alle Ausländer geschlossen werden, die für ihren Besuch in Dänemark keinen „würdigen Zweck“ haben. Diese Entscheidung führte dazu, dass die Stena Line am Samstag den Verkehr zwischen Frederikshavn und Oslo einstellte.
Die Schließung der Grenzen ist laut Regierungsangaben eine weitere Maßnahme, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. „Es ist absolut unwirklich, denn so etwas ist noch nie dagewesen, und deshalb haben wir für einen solchen Fall keine Erfahrung, auf den wir zurückgreifen können“, sagte Frederikshavns Hafendirektor Mikkel Seedorf Sørensen am späten Freitagabend im Zusammenhang mit der Ankündigung der Statsministerin. „Wir müssen das Beste daraus machen, und dann kommt die Wirtschaft auf lokaler und nationaler Ebene an untergeordneter Stelle. Es muss später geprüft werden“, fügte der Direktor hinzu und betonte, dass er die Entscheidung der Behörden trotz allem respektiere.
von
Günter Schwarz – 17.03.2020