(Frøslev) – Ein Gedenkgottesdienst im Lager Frøslev zum 76. Jahrestag der Deportation der Grenzgendarmen im Jahr 1944 fand am heutigen Montag trotz Covid-19 statt.

Heute, vor 76 Jahren, am 5. Oktober 1944, wurden 141 der 282 internierten Grenzgendarmen im Lager Frøslev bei Padborg ohne Vorwarnung in das Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg deportiert.

Jedes Jahr am 5. Oktober erinnert das Lager Frøslev bei Padborg an die 38 Grenzgendarmen, die während der Besatzung infolge der Deportation in Konzentrations- und Arbeitslager in Deutschland ums Leben kamen.

Die verstorbenen Grenzschutzbeamten gehörten zu den 141 Gendarmen, die am 5. Oktober 1944 von den Deutschen aus dem Lager Frøslev unter schrecklichen Bedingungen in die Lager in Deutschland deportiert wurden.

Der Gedenkgottesdienst findet jedes Jahr in der „Gendarmerie“ statt und wird von der dänischen Zoll- und Steuervereinigung in Zusammenarbeit mit dem Steuerministerium (Zollbehörde) organisiert. In diesem Jahr konnten aufgrund der Corona und des Versammlungsverbots nur 50 Personen teilnehmen.

Während des Gedenkgottesdienstes wurden Kränze und Blumensträuße vom Ministerium für Steuern (Zollbehörde), der Kommune Aabenraa, dem dänischen Zoll- und Steuerverband, den Grenzgendarmen, dem Historischen Verein für die Pfarreien Bov und Holbøl sowie etwaigen Verwandten der verstorbenen Gendarmen gelegt.

Die Zeremonie erinnert auch an den Zollassistenten Knud Henrik Nicolai Vindel. Er diente am Zollposten in Gråsten und war auch Anführer einer Widerstandsgruppe in der Stadt. Knud Vindel wurde am 6. Juni 1944 von der Gestapo verhaftet. Nach einem Aufenthalt in Horserødlejren und später in Frøslevlejren wurde er am 15. September 1944 von dort nach Neuengamme deportiert. Nach deutscher Angabe starb Knud Vindel am 6. Dezember 1944 in Neuengamme im Alter von nur 24 Jahren an Ruhr.

Darüber hinaus waren viele der Überlebenden lebenslang von den Schrecken geprägt, denen sie ausgesetzt waren und die sie miterlebt hatten.

von

Günter Schwarz – 05.10.2020

Fotos: Frøslevlejren