Wir befinden uns mitten in dem 2ten „Lockdown-Light“, der es mehr oder weniger absichtlich der Gastronomie und Veranstaltungsbranche (Kultur) so richtig besorgt.

Bereits beim ersten Lockdown hat es Theater-Ensembles, Orchester und Solokünstler samt allen hinter ihnen stehenden Bühnearbeiter, Technikern und sonstigen Berufen, ohne die keine Aufführung oder Show stattfinden kann, hart getroffen und die von der Regierung gönnerhaft verkündeten Corona-Hilfen schossen weit an der Lebensrealität der Kulturschaffenden vorbei.

Zwar waren vereinzelt Spielstätten und Theater in der Lage, solche Hilfen in Anspruch zu nehmen, um Betriebskosten zu decken… freiberufliche Schauspieler, Musiker oder Tänzer waren als „Solo-Selbständige“ allerdings nicht in der Lage, Betriebskosten genehmigt zu bekommen, da diese in den meisten Fällen gar nicht anfallen. In der Konsequenz verloren schon beim ersten Lockdown viele dieser Menschen die Existenz und wanderten notgedrungen in die „soziale Wohltat“ unseres Staates, dem HartzIV oder in andere Berufe ab.

Nach dem ersten Lockdown eine kurze Öffnungsphase, die zeitlich kaum dazu reichte, überhaupt ein Theaterstück zu lernen und zu proben, um es vor einem arg beschränkten Publikum auf die Bühne zu bringen… nun der 2te Lockdown mit erneuten Theaterschließungen!

Sollten diese Solo-Selbständigen sich nun für einen Monat ihrem alten Beruf widmen, um dann in unabsehbarer Kürze in den nächsten Lockdown mit Existenzverlust zu schlittern? Das ist ein wohl kaum zu ertragender Belastungszustand, den Landes- und Bundepolitiker sich einmal zu Gemüte führen sollten.

Wir rechnen damit, dass sich viele Ensembles freier Theater an diesem Lockdown-Domino auflösen werden oder schon aufgelöst haben. Damit wird sich die Kulturlandschaft nach der Krise sehr verändern und weit weniger vielfältig ausfallen. Wir wollten es so, bzw. es wurde nichts unternommen, um den Betroffenen zur Seite zu stehen.

Ganz vereinzelt fanden sich Theaterliebhaber, die den Schauspieler/innen „ihres Theaters“ mit Spenden zu helfen versuchten als den Künstlern sprichwörtlich das Essen ausging und sie auf den Nägeln zu kauen begannen. Da diese Ensembles vor dem 2ten Lockdown gar nicht erst wieder tätig wurden, werden nun auch solche Spenden ausbleiben, und es bleibt zu bezweifeln, welcher dieser Menschen überhaupt wieder die Nerven und Muse hat, sich auf eine Bühne zu stellen.

Verübeln kann man es diesen Künstlern zumindest nicht, wenn sie beispielsweise in den krisenfesten Job eines Bankers, Börsenmakler oder Hedgefondmanagers umschulen, denn die wissen, noch aus Sch… Geld zu machen.

Die für den Abbau der Kultur verantwortlichen Herscgaften aus politischen Kreisen werden diese Krise ganz sicher ohne jeden finanziellen Schaden überleben und auch nicht versäumen, füher oder (vielleicht) etwas später ihre „Diäten“ zu erhöhen.