(Greena / Anholt) – Am Dienstagmorgen sprangen die Esbjerger Meeresschwimmer Henry Stokholm und Per Fodslette Møller ins Wasser und machten die ersten Schwimmzüge, die viele werden werden. 45 Kilometer müssen zurückgelegt werden. Eine Reise, die in Dänemark noch nie jemand geschwommen ist.

18 Grad warmes Wasser, 45 Kilometer und 15 bis 20 Stunden Meerwasser ohne Pausen. So sehen Henry Stokholm und Per Fodslette Møller, die am Dienstagmorgen gegen halb sechs am Leuchtturm von Fornæs bei Grenaa ins Wasser sprangen. Von hier aus müssen sie das Kattegat mit Arm- und Beinbewegungen überqueren, bis die beiden Meeresschwimmer Anholt erreichen. An ihrem Ziel wollen sie heute Abend sein.

Ein so kilometerlanges Schwimmen wird für die meisten wohl ein bisschen zu viel sein und schon bei dem Gedanken daran die Arme müde machen, aber das ist bei den beiden Meeresschwimmern nicht der Fall. „Wir haben noch nie versucht, so weit zu schwimmen. Es wäre wirklich großartig, wenn wir die Strecke schaffen können. Das ist das ultimative Ziel für uns, und ich freue mich darauf“, sagt Henry Stockholm, 52 Jahre alt und aus Bramming.

„Wir sind Teil einer Schwimmgemeinschaft, in der wir ständig versuchen, Grenzen zu überschreiten und uns gegenseitig zu zeigen, dass wir einige lange Strecken schwimmen können. Wir fordern uns gegenseitig heraus, aber der Grund dafür ist, dass wir im Grunde einfach gerne schwimmen“, sagt er.

Dennoch ist das Partnerpaar, das sich vor drei, vier Jahren kennengelernt hat, erfahrene Herren in der edlen Schwimmkunst. Beide sind ehemalige Leistungsschwimmer aus Esbjerg und haben in ihren Leben mehrere Langstrecken geschwommen. Dazu gehört die Tour von Per Fodslette Møller durch Amager, die der in Esbjerg geborene 62-Jährige vor Jahren geschwommen ist – eine Strecke von etwa 42 Kilometern.

Im August 2020 überquerte das Paar gemeinsam den Storebælt (Großen Belt), am vergangenen Wochenende schwammen sie als Auftakt zum Marathonschwimmen am Dienstag 20 Kilometer in Südschweden.

Henry Stokholm und Per Fodslette Møller bekommen jede halbe Stunde Essen und Trinken von ihren Leuten im Begleitboot gereicht. Foto: Daniel Meyer, Privatfoto

Dass der Schwimmversuch nach Anholt an einem Dienstagmorgen Ende August stattfinden sollte, war eher Zufall als geplant. „Es kam sehr plötzlich. Ab morgen, Mittwoch, ist das schlechte Wetter angesagt, und das bedeutet, dass die Wassertemperatur auch im Meer sinken wird. Dann mag es zweifelhaft sein, ob wir die Strecke in diesem Jahr überhaupt noch schaffen.

„Wir schwimmen ohne Neoprenanzug, da hat auch die Temperatur im Meer was zu sagen“, sagt Henry Stockholm. Für die beiden Herren muss der Schwimmversuch am Dienstag auf eine ganz bestimmte Art und Weise durchgeführt werden. Wenn Sie als Schwimmer die schriftlichen Regeln des Marathonschwimmens einhalten, können Sie Ihre Zeit beim Marathonschwimmerverband registrieren. „Das bedeutet, dass wir nur normale Stoff-Badehosen, eine Brille und eine Badekappe tragen dürfen. Wir dürfen keine GPS-Uhr tragen, sondern nur eine normale Stoppuhr am Arm.

„Wir dürfen das Boot, einander oder andere in unserem Begleitboot nicht berühren. Das ist der Geist des Marathonschwimmens“, sagt Henry Stockholm.

Henry Stokholm und Per Fodslette Møller schwammen in Südschweden als Auftakt zum Marathonschwimmen am vergangenen Dienstag. Foto: Daniel Meyer, Privatfoto

Aber auch wenn die Ausstattung spärlich ist, wurde an die Sicherheit gedacht. Mit ihnen haben die beiden Langstreckenschwimmer unter anderem ein Schlauchboot mit insgesamt 400 PS, einen Defibrillator, Möglichkeiten zum Absetzen und ein Notfunkgerät.

Wer das Schwimmen über das Kattegat verfolgen möchte, kann auf diesen Link klicken, dort gibt es regelmäßig Updates: Henry og Per (garmin.com)

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 24.08.2021

Fotos: TV SYD