„Es ist traurig, aber es hilft gleichzeitig zu betonen, wie gefährlich es für die Störche ist, nach Afrika zu fliegen“, heißt es von Jess Frederiksen, nach dem Tod des Storchs Christian. Ein tödlicher Stromschlag durch einen nicht isolierten Draht führte zum Tod von Christian.

Der Storch hatte einen GPS-Sender auf dem Rücken, und so konnte geklärt werden, was genau passiert war. „Das Sig-nal des GPS-Senders kam drei Tage lang vom selben Ort, und es sehr unnatürlich ist, weil er weiter durch die Türkei und weiter nach Afrika geflogen sein sollte“, sagt Jess Frederiksen, Vorsitzender des Vereins storkene.dk.

Jess Frederiksen schlug deshalb über eine türkische Storchenseite Alarm, wo eine Türkin reagierte. Kurz darauf stellte sich leider heraus, dass Christian und zwei weitere Störche verbrannt wurden und unter dem Draht starben.

Vogelgruppen gingen raus und schauten auf die GPS-Koordinate, die ich gesendet hatte, und da lag er leider. „Das ist das Gute am GPS-Signal, wir können einiges aufklären“, sagt er. Jess Frederiksen sagt, dass neben Christian auch noch zwei andere unberingte Störche dort tot lagen. Daher werden sie jetzt versuchen, etwas gegen die Stromdrähte in der Umgebung zu unternehmen.

So sah Christian aus, kurz nachdem er seinen GPS-Sender erhalten hatte. Foto: Storkene.dk

Doch Störche sterben laut Jess Frederiksen nicht selten, vor al-lem wenn sie weit fliegen müs-sen. „Zweifellos kann der lange Flug nach Afrika für die Störche gefährlich werden, denn es ist eine sehr lange Reise“, sagt er.

Gerade der Libanon kann für Störche zu einem sehr gefähr-lichen Revier werden, da Jäger vor allem Zugvögel wie Störche und Pelikane ins Visier nehmen, aber so weit kam Christian lei-der gar nicht. „Es ist ein sehr gefährliches Gebiet und die Sterblichkeitsrate ist dort hoch“, sagt er.

Wer, was, wo: Hier sind die vier Storchenpaare:

Broderup: Im April siedelten sich zwei Störche ohne Beringung im Nest an. Das Paar hat die Störche „Findus“ und „Loui“ und die Störchinnen „Bella“ und „Simba“. Die Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem Storchenweibchen um dasselbe Storchenweibchen handelt, das mit ihrem deutschem Partner im Jahr 2020 für einige Wochen im selben Nest auf einem Ei gebrütet hatte. Das Paar verließ dann das Nest und das geschlüpfte Ei. Es ist die Familie Jacobsen, die den Jungen Namen nach dem diesjährigen Katzenwurf gegeben hat. Die erwachsenen Störche nennen die Familie Herr und Frau Storch. „Simba“ und „Findus“ haben GPS-Tracker auf dem Rücken montiert bekommen, so dass Sie im Winter ih-ren Flug nach Süden über Via AnimalTracker verfolgen können. Im Moment sind sie in Spanien.

Smedager: Anfang April bekamen „Clyde“ und das deutsche Storchenweibchen „Connie“ das Storchmännchen „Zene-ca“ und das Storchenweibchen „Astra“. Die beiden Jungen starben am 31. Juli in einem nahegelegenen Gülletank.

Rens: Die 13-jährige „Annika“ und das vierjährige schwedische Storchenmännchen „Alfred“ Skåne(Schonen) ließen sich nach langem Herumwandern in Rens nieder, wo sie um den 14. Juni herum drei Junge bekamen. Eines der Kinder wur-de „Christian“ getauft. Die anderen beiden wurden nicht bekannt, weil der DNA-Test fehlgeschlagen ist. Daher wurden ihnen keine Namen gegeben. Das Storchenmännchen „Christian“ ist nach dem Hofgründer benannt und trägt auch einen GPS-Sender. Er ist jetzt in der Türkei an einem tödlichen Stromschlag gestorben.

Bjerndrup: In Bjerndrup lebt seit Mai ein junges Storchenpaar in einem Nest. Das Weibchen ist erst zwei Jahre alt, also hatten sie noch keine Jungen. Das Paar wird, wie die anderen Storchenpaare, voraussichtlich im Frühjahr 2022 in seine dänischen Nester zurückkehren.

Im August bekam „Christian“ als einziger aus dem Rens-Nest einen GPS-Sender an. Damals wog er 4,2 kg. „Der Storch wurde auf den Namen ,Christian‘ getauft, und das hatte einen besonderen Grund“, erklärt der Besitzer des Hofes, Iver Hansen, auf dem die Störche lebten. „Er ist nach meinem Vater benannt, mit dem ich das Anwesen hier besessen habe. Er ist jetzt tot, aber er hat auch hier gelebt, als 1971 die ersten Störche kamen und sich auf dem Hof niederließen“, heißt es von Iver Hansen, der heute mit seiner Frau den väterlichen Hof in Rens führt.

In Broderupreden bekamen zwei torchenjungen einen GPS-Sender. Es waren das Männchen „Findus“ mit der Ringnum-mer 8710 und die Störchin „Simba“ mit der Ringnummer 8711, die auch beide auf Animal Tracker verfolgt werden kön-nen. Jess Frederiksen sagt, dass sie beide gut in Spanien angekommen sind, wo sie wahrscheinlich den Winter verbrin-gen werden.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 20.09.2021

Fotos: TV SYD