Die Lachs- und Dorschfischerei in der Ostsee ist vom Tod bedroht. In Kürze werden die EU-Fischereiminister entscheiden, wie wenig Lachs und Dorsch in Zukunft gefangen werden darf.

Es trifft auch Kim Finne von Bornholm. Bereits jetzt hat er mindestens eine Million Kronen (134.450 Euro) an Bestellungen verloren. Ein neues Braveboat 750T steht auf dem Trailer bei Eastside Boats in Nexø bereit – fertig und ausgerüstet zum Lachsfischen.

„Hier haben wir zwei brandneue Außenborder mit 140 PS. Sie kisten gut eine Viertelmillion. Dann haben wir ein brandneues Boot, das 7,5 Meter lang ist, unser Braveboat t-top. Wir haben Ausrüstungsgegenstände für 200,000 Kronen (Euro) eingekauft“, sagt der Besitzer von Eastside Boats, Kim Finne, als er uns das Boot zeigt, das in seiner Werkstatt steht.

Die brandneuen Boote hätten an neue Besitzer gehen sollen, aber diese haben ihre Bestellungen srorniert, nachdem es mit der Lachsfischerei unsicher wurde. „Wir sind also ,verbrannt‘, und es kostet uns bei einer kleinen Million herum“, sagt er mit einer Hand auf dem Boot, das eigentlich auf seine Auslieferung gewartet hat.

Kim Finne hat drei Unternehmen, die sich auf die Fischer aus der Lachsfischerei konzentrieren. Verkauf von Neubooten, Marineservice von Trollingbooten und der Fischereianleitung. Vor allem die letzten beiden sind und werden hart getroffen.

„Ich glaube, wir müssen leider viel schließen. Eigentlich gab es Pläne für ein neues Leitboot, aber nach der Empfehlung des ICES, die Lachs- und Dorschfischerei in der Ostsee nahezu vollständig einzustellen, wurde alles auf die Spitze getrieben.

„Nachdem sich herausstellte, dass sie erwägen, die Lachs- und Dorschfischerei einzustellen, war das Telefon unglaublich leise“, sagt Kim Finne, und das nicht für das Unternehmen, das seit 2019 um fast 200% gewachsen ist.

Zuletzt hat die EU-Kommission empfohlen, pro Mann und Tag einen Fisch zu fangen, was der Fischerei auf Bornholm einiges an Geschäft nimmt, wodurch es für Kim Finne und die anderen, die mit der Fischerei zu tun haben, noch sehr unsicherer wird.

„Es kann damit enden, dass wir uns mit unseren neu gebauten Booten woanders in der Welt niederlassen müssen und uns auf andere Fischmärkte konzentrieren müssen“, sagt Kim Finne, und sein Traum ist immer noch derselbe; dass auf Bornholm wieder Boote gebaut werden.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 04.10.2021

Foto: TV2/Bornholm