Ein Bus mit ukrainischen Flüchtlingen ist auf dem Weg nach Aalestrup im westlichen Himmerland. Doch an der dänisch-deutschen Grenze musste eine der Ukrainerinnen den Bus verlassen.

Am Donnerstagnachmittag kam ein Bus mit ukrainischen Frauen und Kindern in Aalestrup an, aber unterwegs musste eine der Frauen den Bus verlassen. Als der Bus auf dem Heimweg die dänische Grenze in Padborg erreichte, lontrollierte eine Polizeikontrolle der Pässe der Passagiere. Und hier stellte sich heraus, dass es Probleme gab.

Eine der Frauen an Bord des Busses hatte einen älteren Reisepass, der nicht auf die neuen biometrischen Standards aktualisiert worden war und daher keinen Fingerabdruck enthielt. Dieses bedeutete, dass die Polizei die Frau nicht mit ihren Reisebegleitern nach Aalestrup weiterfahren ließ.

„Ich denke, Sie sollten in dieser Situation in der Lage sein, das Gesetz ein wenig zu beugen“, sagt Heidi Kerff Bygholm, die eine der drei freiwilligen Dänen ist, die die Reise von Aalestrup in die Ukraine und wieder zurück unternommen haben.

Der Bus erhielt eine Polizeieskorte von der dänisch-deutschen Grenze an. Foto: Karl Erik Lørup, TV MIDWEST

Als die Frau mit ihren drei Kindern von der Polizei abgeführt wurde, konnte Heidi Kerff Bygholm ihre Tränen nicht zurückhalten. „Ich denke nur, es war so unfair. Sie spricht kein Wort Englisch und steht alleine mit drei Kindern da. Ich denke, es ist zu viel, alles alleine machen zu müssen“, sagt sie dem Reporter von TV MIDTVEST.

Die Ukrainerin heißt Verbitska Viktoria und hat drei Kinder im Alter von sieben Monaten, drei Jahren und neun Jahren bei sich. Sie werden nun alle ins Lager Sandholm weitergeschickt, wo die Papiere für die Einreise nach Dänemark erledigt werden müssen.

„Ich wäre mir sehr unsicher, wenn ich mit meinen drei Kindern allein zurückbleiben muss. Im Bus könnte ich Hilfe holen, deshalb mache ich mir jetzt Sorgen, was passieren wird“, sagt sie.

Die Frau fährt ins Lager Sandholm, wo ihr Fall nun bearbeitet werden soll. Foto: Karl Erik Lørup, TV MIDWEST

Auch der dänische Fahrer des Busses ist verärgert über die Situation in Padborg. „Es ist keine Katastrophe, aber ein wenig anstrengend für sie, dass sie nicht bei denen sein kann, mit denen sie gereist ist. Aber so ist das“, sagt Eigil Vittrup.

Der Bus wird voraussichtlich gegen 16.45 Uhr in Aalestrup ankommen. Hinter der freiwilligen Hilfsfahrt steht das Ehepaar Eigil und Maria Vittrup aus dem Dorf Østerbølle bei Aalestrup. Maria Vittrup selbst hat 12 Familienmitglieder an Bord des Busses.

Quelle: TV MIDTVEST – überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 03.03.2022

Foto: TV MIDTVEST