(Assens) – Zwei der russischen Matrosen auf dem Frachtschiff in Assens haben mit TV 2 FYN gesprochen. Neue Informationen zeigen auch, dass der Händler von Fyn (Fünen) den größten Teil der Schiffsladung kaufen. Für die Besatzungsmitglieder des mit 3.000 Tonnen Holzpellets beladenen russischen Frachtschiffs, das derzeit am Kai in Assens liegt, ist die Situation keineswegs lustig.

Der Reporter von TV 2 FYN vor Ort hat mit zwei Besatzungsmitgliedern gesprochen, die Russen sind. Sie wollen ihre Namen nicht nennen, sind aber tief betroffen von der Situation. „Der Krieg in der Ukraine ist ein Krieg zwischen zwei Präsidenten. Nicht zwischen den Menschen“, sagen die beiden zu TV 2 FYN. „Die Besatzungsmitglieder zeigen unmissverständlich ihre mangelnde Sympathie für Russlands Präsidenten, wenn sie „Putin“ sagen und dabei die Finger entlang ihrer Hälse ziehen“, sagt ein Augenzeuge am Hafen.

Da Nicht nur für die russischen Matrosen. Denn während der Rest der westlichen Welt gerade Russland sanktioniert, sind derzeit 2.000 Tonnen Holzpellets auf dem Weg zu den Verbrauchern auf FYN. Das Frachtschiff beförderte 3.000 Tonnen Holzpellets, und zwei Drittel der Ladung sind auf dem Weg zur Mühle Højlund in Gudbjerg. Dieses wird von Henrik Hansen, dem Eigentümer der Gudbjerg Mühle, bestätigt.

Die Situation tut ihm leid, aber es könnte nicht anders sein. „Ich habe diese Holzpellets bereits vergangenen Sommer gekauft. Wir tun es immer rechtzeitig im Voraus. Und das war lange vor dem Krieg in der Ukraine. Die Holzpellets sind bezahlt. Und ich bin mir nicht sicher, ob wir den Verlust überlebt hätten, wenn wir entschieden hätten, nein zu den Holzpellets zu sagen“, sagt Henrik Hansen zu TV 2 FYN.

Wenn Henrik Hansen Holzpellets kauft, kommen diese meist aus Lettland, Schweden, Deutschland und Russland. „Aber ich kann garantieren, dass es keine Holzpellets mehr aus Russland geben wird“, sagt Henrik Hansen.

Nach Informationen von TV 2 FYN geht das letzte Drittel der 3.000 Tonnen Holzpellets in Richtung der Stadt Toftlund in Sydjylland (Südjütland). Das russische Frachtschiff legte am Dienstag im Hafen von Assens an, aber es ist auch so ziemlich das Einzige, was der Hafen mit dem Frachtschiff zu tun hat.

Denn wo normalerweise der Hafenangestellte Frachtschiffen mit Ausrüstung, Papierkram und anderen Dingen hilft, gab es für die Russen und die Firma Södra, die der Empfänger ist, keinerlei Hilfe bei dem Löschen der Holzpellets. Beispielsweise durften sie die Waage des Hafens nicht nutzen, wenn die Lastwagen kamen, um Holzpellets abzuholen. Sie mussten vor dem Schiff warten, um die Holzpellets zu laden, und die russischen Matrosen durften nicht an Land gehen.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 11.02.2022

Foto: Archivbild