(Silkeborg) – Das Museum Jorn bei Silkeborg stellt derzeit ein Kunstwerk von A. R. Penck aus, und obwohl es 35 Jahre alt ist, ist das Werk hochaktuell. Es erinnert uns an die Schrecken, die ein Krieg zwischen Ost und West mit sich bringen kann.

Totenköpfe, verbrannte Baumstämme und mysteriöse Gestalten. Das ist einiges von dem, was man in A.R. Pencks riesige Bronzeskulptur mit dem Titel „Soldaternes fremtid“ (Die Zukunft der Soldaten) findet. Die Arbeit ist derzeit im Museum Jorn in der Nähe von Silkeborg zu sehen, und zwar seit dem 12. Februar.

Der Künstler wuchs in Ostdeutschland auf, stellte seine Werke aber in Westdeutschland aus. „Soldaternes fremtid“ entstand vor 35 Jahren, ist aber auch heute noch hochaktuell. „Die ganze Skulptur handelt davon, was wir im Krieg sehen, was wir erleben und was wir als Menschen denken.

„Als wir die Ausstellung eröffneten, war uns nicht bewusst, wie unheimlich aktuell dieses Kunstwerk sein würde!, sagt Jacob Thage, Museumsdirektor im Museum Jorn. Er verweist auf den aktuellen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, wo die Fronten zwischen Ost und West wieder deutlich geworden sind.

„Schön, wenn Kunst so aktuell sein kann, aber in diesem Fallist es natürlich auch unheimlich. Dass Penck so aktuell geworden sei, sei einerseits schrecklich, andererseits aber auch eine Gelegenheit, einige der schwierigen Diskussionen aufzugreifen“, sagt der Museumsdirektor.

Der deutsche Künstler Ralf Winkler (1939-2017) verwendete das Pseudonym A.R. Penck. Foto: Mikael Andersen

Die Sonderausstellung mit dem deutschen Künstler des Kalten Krieges dauert noch bis zum 15. Mai. Einer der Besucher, der „Soldaternes fremtid“ bereits gesehen hat, war davon sehr berührt. „Ich konnte es tatsächlich im Zwerchfell spüren, als ich den Raum betrat. Dass hier etwas Wichtiges war, das andere Sinne ansprach als diejenigen, die wir verwenden, wenn wir den Krieg in den Nachrichten betrachten“, sagte Susanne Carstens, die aus Lidemark in Midtsjælland zu Besuch ist.

Im Museum Jorn können die Besucher auch Asger Jorns eigenes Meisterwerk „Stalingrad“ erleben, das unter anderem eine Zukunft mit Krieg abschreckt.

BILD: Penck-Kunstwerk-b – Auch in Asger Jons eigener Arbeit „Stalingrad“ geht es um den Kampf gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung. Foto: Mikael Andersen

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 15.03.2022

Fotos: Museum Jorn