Ehemaliger Minister: Dänemark kann in fünf Jahren beim Gas autark sein
Dänemark kann mehr Biogas produzieren, als es verbrauchen kann. „So könne Dänemark helfen, den Kauf von Putins Gas zu stoppen“, sagt die Biogas-Organisation.
Schon heute konnte Dänemark die Produktion von Biogasanlagen an den Anlagen, die sie bereits haben, steigern. Das sagt der Vorsitzende von Biogas Denmark, Henrik Høegh, in einem Debattenbeitrag des politischen Nachrichtendienstes Altinget.
Henrik Høegh ist ehemaliger Ernährungsminister und saß von 2007 bis 2015 im Folketing. Ab der Jahreswende hat er auch die Kommunalpolitik ad acta gelegt ung schlägt nun als Vorsitzender von Biogas Denmark ein Zeichen für die dänische Biogasbranche bereits von 2025 bis 2026, wenn 75 Prozent des dänischen Biogasbedarfs gedeckt werden soll – und dass das Land von 2027 bis 2028 mit Gas vollständig autark sein kann.
Im Jahr 2021 wurden 23 Prozent des dänischen Gasverbrauchs durch lokal produziertes Biogas gedeckt. „Die dänische Produktion kann jedoch bereits vor dem nächsten Winter um 50 Prozent gesteigert werden“, sagt Henrik Høeg im Debattenbeitrag.
Nachdem Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist, ist die Frage der Energiequellen wirklich aufgeflammt. Auf Russland entfallen etwa 40 Prozent der Gaslieferungen in die EU-Länder, und wer russisches Gas loswerden will, muss daher nach Alternativen suchen.
Henrik Høegh möchte, dass die dänischen Subventionsregelungen für Biogas geändert werden, damit sie schneller loslegen können. „Einer der wichtigsten Schritte zum Ziel des vollständigen Ausstiegs aus russischem Gas ist es, die im Klimaabkommen vereinbarten Biogaspools für Energie und Industrie im Jahr 2020 so weit voranzutreiben, dass sie 2024 mit fünf Petajoule und 2025 mit weiteren fünf Petajoule realisiert werden“, schreibt er.
Diese Systeme stellen sicher, dass es einen Mindestpreis für Biogas gibt – aber es ist ein Hilfssystem, das bei den aktuellen Gaspreisen völlig irrelevant ist und nicht zum Tragen kommt.
Der ehemalige Minister sieht es jedoch als entscheidend an, dass eine geplante Gasleitung nach Lolland und Falster wie geplant gebaut wird. „Die Gasleitung ist notwendig, damit die lokalen Bioressourcen in lokalen Biogasanlagen genutzt werden können, was sicherstellt, dass Bioressourcen und Düngemittel aus den Biogasanlagen nicht über weite Strecken transportiert werden müssen“, sagt er.
Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 15.03.2022
Foto: Archivbild