(Assens) – Das bekannte Assenser Unternehmen Broen schickt die russischen Mitarbeiter nicht nach Hause und setzt ihre Produktion in Russland fort. Dieses teilte der niederländische Vorstandsvorsitzende Wim Pelsma gegenüber TV 2 FYN mit.

Damit sind die rund 140 Mitarbeiter in der Produktion in Russland weiterhin im Einsatz. Laut Pelsma ist es gerade die Rücksicht auf die Mitarbeiter, die die Aktivitäten in Russland fortsetzt. Trotz Russlands Invasion in der Ukraine.

„Wir haben viele Mitarbeiter. Einige sind seit 30-40 Jahren in der Firma beschäftigt. Sie wissen fast nichts, was in der Ukraine vor sich geht. Sie fragen uns, was wirklich los ist. Sie wissen nichts davon. Wir wollen sie nicht enttäuschen. Sie gehören zur Familie Broen“, sagt Wim Pelsma, Geschäftsführer des großen niederländischen Unternehmens Aalberts N. V., dem Broen in Assens gehört.

Broenist ein angesehenes Unternehmen, das die meisten Bewohner Vestfyns (Westfünens) kennen. Das Unternehmen ist besonders bekannt für seine Armaturen für Fernwärme- und Erdgasanlagen. Es ist 70 Jahre her, dass Broen gegründet wurde, aber seit 1993 ist es Teil der niederländischen Aalberts N. V., ein Unternehmen mit über 16.000 Mitarbeitern weltweit. An vorderster Front steht dabei Wim Pelsma.

„Wirtschaftlich gesehen macht Broens russischer Markt weniger als ein Prozent des Gesamtumsatzes der Aalberts-Gruppe aus. Wir machen also nicht wegen des Geldes weiter, sondern wegen der Leute, die wir dort drüben haben“, sagt Wim Pelsma und betont, dass Broens Geschäft heute sowohl in Polen, Dänemark als auch in Nordamerika größer ist.

„Es ist schrecklich zu sehen, was in der Ukraine passiert. Beim Fernsehen hält man es kaum noch aus. Es ist gerade eine schlimme Situation. Aber wir arbeiten seit vielen Jahren mit diesen Leuten zusammen. Wir werden unsere Leute da drüben nicht aufgeben“, sagt er.

Christian Rabjerg Madsen, politischer Sprecher der Sozialdemokraten, lobt die dänischen Unternehmen, die ihre Aktivitäten in Russland eingestellt haben, und betont, dass die dänische Regierung Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn sie sich aus dem russischen Markt zurückziehen wollen. Aber er versteht, dass die Situation derzeit für alle dänischen Unternehmen in Russland schwierig ist.

„Es besteht kein Zweifel, dass alle in Russland tätigen Unternehmen vor schwierigen Entscheidungen und unsicheren Zeiten stehen. Entscheidend für mich ist, dass die von uns beschlossenen Sanktionen eingehalten werden“, sagt Christian Rabjerg Madsen.

Broen in Assen

  • Seit über 70 Jahren ist Broen ein führender Anbieter mit der Entwicklung und Produktion intelligenter Ventiltechnik zur Regulierung von Wasser, Luft und Gas.
  • Seit 1993 gehört Broen zum großen niederländischen Konzern Aalberts N.V., ein Unternehmen mit über 16.500 Mitarbeitern weltweit.
  • Aalberts NV Umsatz im Jahr 2021 für mehr als 22 Milliarden Kronen /Euro).

Laut Wim Pelsma verfolgt das Top-Management die Situation in Russland genau. Die von der EU verhängten Sanktionen werden eingehalten und unterstützt. Die Drohung, dass Russland die schließenden ausländischen Unternehmen, Fabriken und Geschäfte übernehmen und verstaatlichen wird, wurde auch in der niederländischen Zentrale wahrgenommen. Aber bisher beruhigt sich Wim Pelsma damit, dass es nicht etwas ist, das jetzt entschieden werden muss. Und es abwarten möchte.

Jysk (Dänisches Bettenhaus) hat seine 13 Filialen in Russland vorübergehend geschlossen und die Mitarbeiter bezahlt nach Hause geschickt. Ein großes Unternehmen wie Carlsberg setzt die meisten Aktivitäten des Unternehmens in Russland fort. Die Begründung lautet auch hier, dass man die rund 8.000 Mitarbeiter schützen wolle.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 16.03.2022

Foto: Archivbild