Weniger Besucher und höhere Ausgaben führen dazu, dass das Nationalmuseum seine Finanzen anpassen und Mitarbeiter entlassen muss. Das Nationalmuseum muss sich wegen weniger Besucher von mehr Mitarbeitern verabschieden.

Insgesamt rechnet das Museum damit, landesweit etwa 20 Vollzeitstellen zu streichen. Zum Vergleich: Aktuell sind es rund 730 Mitarbeiter. Das beunruhigt Morten Teilmann, Museumsdirektor von Kongernes Jelling, Kommommandgården auf Rømø und Frøslevlejren, wo es insgesamt 18 Festangestellte und einige Stundenlöhner gibt.

Besuchef von Kongernes Jelling:

  • 2019: 228.000 Besucher
  • 2020: 135.000 Besucher
  • 2021: 118.000 Besucher

„Die Touristen sind weg und sie sind nach zwei Jahren mit Covid-19 einfach nicht zurückgekehrt. Dieses ist ein sehr besorgniserregender Trend. In den Winterferien hatten wir 20 Prozent weniger Besucher als sonst, das gefällt mir nicht“, sagt Morten Teilmann.

Morten Teilmann betont, er habe noch keine Kenntnis von Entlassungen oder Kündigungsplänen in den drei von ihm geleiteten Museen.

Die Touristen bleiben weg – aber wie lange? „Jetzt müssen wir sehen, was das Jahr bringt, aber im Juli 2019 hatten wir 45.000 Besucher, und wenn der Trend mit 20 Prozent weniger Besuchern auch in diesem Sommer anhält, dann gibt es in der Hochsaison wirklich viel weniger Gäste“, sagt Morten Teilmann

Nach Angaben des Nationalmuseums zeigen Prognosen der Tourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), dass Touristen erst Ende 2023 oder 2024 nach Dänemark zurückkehren werden.

Und was ist mit dem Krieg in der Ukraine? Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist es noch schwieriger geworden, die Auswirkungen der Gästezahlen abzuschätzen. „Ja, was denken die Leute, es ist sehr schwer vorherzusagen, aber die Amerikaner werden zu Hause bleiben, weil in Europa Krieg ist?“

„Und die Deutschen? Was denken sie? Und was ist mit den Preiserhöhungen – wie reagieren die Leute darauf – ist ein Museumsbesuch etwas, was sich die Leute sparen wollen?“, denkt Morten Teilmann.

Rane Willerslev, der Direktor des Nationalmuseums, sagt in einer Pressemitteilung, dass die Möglichkeit einer freiwilligen Aufgabe des Arbeitsplatzes angeboten wird, damit weniger entlassen werden müssen. „Mein Fokus wird darauf liegen, dass wir in einer schwierigen Zeit einen guten und ordentlichen Prozess hinbekommen“, sagt der Direktor.

Das Nationalmuseum hat seine Organisation bereits für 2022 und 2023 gestrafft.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 16.03.2022

Foto: Archivbild