Eine Szene, wie man sie sich nicht vorstellen mag. Nach der Nachtschicht kommt die junge Brenna Ledbetter im US-Amerikanischen St. George nach Hause und findet ihren 6-Monate alten Sohn leblos in seinem Kinderbettchen. Sie alarmiert sofort den Notarzt. Obwohl das Kind sofort in das Dixie Regional Medical Center eingeliefert wird, geben die Ärzte nach einer Stunde auf. Warum der kleine Jayden David so unerwartet starb, ist bisher nur der Familie bekannt. Hinweise auf einen unnatürlichen Tod gibt es, nach Auskunft bei lokalen Behörden, jedoch nicht.

Ein wenig Trost und Zuspruch findet die Mutter des Jungen auf ihrem Facebook-Profil. 761 Facebook-Freunde werden Zeuge der verzweifelten und traurigen Einträge. Es werden zahllose Bilder der Schwangerschaft und einer kleinen glücklichen Familie gepostet. Die ersten Schühchen – Bilder einer glücklichen werdenden Mutter mit einer Ultraschallaufnahme. Szenen aus dem kurzen Leben des kleinen Jayden David. Über einen Fond im Internet können Freunde und Betroffene Geld zu der Beisetzung beisteuern.

Man mag sich die Frage stellen, ob so etwas in ein soziales Netzwerk gehört. Erst kürzlich schockierte die Nachricht einer amerikanischen Frau, die die Geburt ihres Kindes live im Internet streamen wollte. Wo ist die Grenze? Ein soziales Netzwerk, wie Facebook, dokumentiert das Leben derer, die sich dort präsentieren. Während unzählige Menschen sich mit dem Posten von Katzenbabies oder mehr oder weniger qualifizierten Äußerungen zur Tagespolitik betätigen, dient es anderen zur Bewältigung von Krisen oder persönlichen Niederlagen. Tod gehört dabei ebenso zum Leben, wie der Urlaub in der Südsee oder andere freudige Ereignisse. Die Möglichkeit, sich in einer schweren Stunde auch von quasi Unbekannten etwas Trost zu holen, ist eines der Vorteile sozialer Netzwerke – selbst, wenn man es als Außenstehender schwer nachvollziehen kann.

Die Beisetzung des Jungen findet Heute von 10-10:45 Uhr in der Southgate LDS Chapel, St George, Utah, statt.

Wir von der SH-Ugeavisen Redaktion wünschen dem kleinen Jayden David eine gute Reise zum Regenbogen.

von
Michael Schwarz – 26.05.2016