Die Nachbarn des größten dänischen Asylzentrum in Sandholm in der Allerød Kommune bei København sind der Verzweiflung nahe, denn sie fühlen ihre Privatsphäre ständig verletzt, ohne das sie irgendeine Hilfe erfahren, geschweige denn, dass ein Ende ihrer Not abzusehen ist.

Für einige von ihnen ist der Alltag die Hölle, wie sie sagen, denn die unmittelbaren Nachbarn zum Asylzentrum müssen Lärm, Abfall, Belästigung, Eindringen auf Privateigentum und vieles mehr ohne Ende ertragen. Bereits im November 2012 schlug Per Ove Poulsen Alarm, aber niemand hörte zu, und es wurde seitdem nur noch schlimmer.

Jetzt erleben Nachbarn zu dem neuen Asylzentren in Næstved im Süden der Insel Sjælland (Seeland). die gleichen Probleme, insbesondere mit den Asylbewerbern die im Zeltlager untergebracht sind.

Ein Anlieger, der ungenannt bleiben möchte, beschwert sich: „Wir müssen fast täglich die Polizei anrufen. Die Asylbewerber lärmen laut bis spät in die Nacht hinein. Sie betreten die privaten Bereiche der Menschen wie Gärten und dringen sogar bis in Wohnungen vor. In den Gärten herumzulaufen und von außen durch die Fenster zu schauen, ist schon fast „normal“. Überall auf den Straßen liegt Müll und Abfall herum. Die Asylbewerber campieren in großen Gruppen auf den nahe gelegenen Grünflächen. Gelegentlich kommt es auch zu körperlichen Tätlichkeiten.“

Der Nachbar Jens Kjær Nielsen, der auch in der Nähe zu diesem Lager wohnt, bestätigt die gerade gemachte Aussage und kommentiert: „Wir haben die Polizei innerhalb von nur einem Tag 4-mal zum Zentrum gerufen. Wir wurden sogar um Mitternacht wegen Hundegebelle geweckt.“ Jens Kjær Nielsen ist mit der Situation überhaupt nicht zufrieden, und der ungewohnte Lärm plagt ihn. Viele andere Nachbarn fühlen auf gleiche Weise oder ähnlich.

„Das Basislager befindet sich in einem Wohn- und Bildungsbezirk, und die Eltern der jungen Schüler der nahe gelegenen Schule fühlen sich äußerst unwohl. Man muss es auch mit den Silvesterereignissen in Deutschland sehen, und dann kann man verstehen, dass wir einfach besorgt darüber sind, wenn Hunderte von jungen Männern aus dem gleichen fremden Kulturkreis plötzlich in der unmittelbaren Nachbarschaft leben“, fährt Jens Kjær Nielsen fort.

Jens Kjær Nielsen ist ein ehemaliges Mitglied des Stadtrates der Langeland Kommune für die Liberale Partei. Heute ist er nur noch frustriert, denn ob die Nachbarn und er über die Zustände protestieren oder sich beschweren – den Behörden ist es offenbar völlig gleichgültig

Die Behörden kümmern sich einfach um nichts. Eine Gruppe von 14 Personen aus der Nachbarschaft versammelte sich am vergangenen Wochenende, um die Situation zu besprechen. Die Menschen sind wütend, dass niemand ihre Beschwerden und Probleme ernst zu nehmen scheint. Sie schrieben Briefe an die Langeland Kommune, die das Asylantenlager betreibt, und weitere Schreiben gingen an die Integrations- und Einwanderungsministerin Inger Støjberg (Venstre / liberale Partei), um auf die Probleme aufmerksam zu machen. Aber es wurde daraufhin nicht reagiert, der einzige, der reagierte war der Ratsherr Githa Nelander von der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei).

Jetzt trat der sozialdemokratische Bürgermeister Carsten Rasmussen an die Öffentlichkeit und gab bekannt, Githa Nelanders fordert die Schließung des Zeltlagers.

Søren Espersen, auch von der Dansk Folkeparti fordert, dass alle Flüchtlingslager geschlossen werden oder sie weit weg von jeder Bebauung errichtet werden, so dass die Menschen ihr Leben wieder in Frieden leben können.

Die Regierung hat jedoch momentan keine Pläne, dieses Zeltlager oder andere Lager zu schließen.

von

Günter Schwarz – 12.06.2016