Anders als bei uns im Land, geht man bei unserem nördlichen Nachbarn gegen die als „Fischräuber“ bekannten Kormorane, die so manchen Binnenfischer und Teichwirt bis in den Ruin treiben, pragmatischer vor. In Dänemark soll es nach dem Umwelt- und Nahrungsmittelminister Esben Lunde Larsen (Venstre / sozialliberale Partei) den Kormoranen dort an den Kragen gehen, wo sie in Wasserläufen empfindliche Bestände von geschützten Fischarten wie Lachs, Äsche oder Schnäpel empfindlich dezimieren. Der Minister kündigte an, dass er eine neue Verordnung zum 1. Juli 2016 erlassen werde, die es u. a. erlauben soll, vom 1. August bis zum 31. März an Wasserläufen mit Kormoranproblemen zu schießen. An Brutplätzen werden zusätzlich mit staatlicher Genehmigung Gelege der Vögel zerstört.

Nach Untersuchungen von Biologen und Ornithologen hat sich der Kormoranbestand seit Jahren zwar kaum erhöht; allerdings hätten sich in kalten Wintern einzelne Kormorane auf den Fang von Fischen an Fließgewässern spezialisiert. Der Vorsitzende der Ornithologenverbandes DOF, Egon Østergaard, kritisiert die neue Verordnung, denn Kormorane habe es ebenso lange in Dänemark gegeben wie wilde Lachse

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Günter Schwarz – 14.06.2016