Der Verfassungsschutz warnt die Betreiber von Flüchtlingsunterkünften vor den Anwerbeversuchen von Islamisten in den Einrichtungen. Bislang habe sind dem Verfassungsschutz mehr als 340 derartiger Fälle bekannt, sagte der Behördenchef Maaßen. Die Betreiber von Asylunterkünften müssen in diesem Bereich mehr sensibilisiert werden.

Nach den Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurden bisher mehr als 340 Asylbewerber in Flüchtlingsunterkünften von Islamisten und Salafisten angeworben. Jedoch geht der Verfassungsschutz davon aus, dass es nur die „Spitze des Eisbergs“ ist und tatsächliche Zahl der Anwerbungen weitaus höher liegt, vermutet der Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. „Es bereitet uns große Sorge, wenn Salafisten und andere Islamisten Werbung in den Asylunterkünften machen.“ Der Verfassungsschutz habe Betreiber von Flüchtlingsheimen bereits Informationen an die Hand gegeben, um sie für das Problem zu sensibilisieren.

Moscheen als „Vorfeld für Radikalisierung“

Besonders junge Männer, die der sunnitischen Konfession innerhalb des Islams angehören, seien oft Ziele für die Anwerber radikalen Gedankenguts. „Die alleinstehenden jungen Männer kommen oft aus sehr konservativen islamistischen Milieus und wollen freitags zum Gebet unbedingt in Arabisch-sprachige Moscheen gehen.“ Diese zumeist aus Saudi Arabien und der Türkei finanzierten Moscheen seien dann häufig ein Vorfeld für die Radikalisierung. Deswegen habe der Verfassungsschutz viele von ihnen unter Beobachtung. „Bedauerlicherweise ist es in Deutschland so, dass die Arabisch-sprachige Moscheenlandschaft nicht organisiert ist. Und insofern besteht von staatlicher deutscher Seite relativ wenig Einflussmöglichkeit.“

von

Günter Schwarz – 14.08.2016