Vierte Amtszeit für Merkel? – Jeder zweite Deutsche will sie nicht mehr
Noch hat sich die Bundeskanzlerin Merkel öffentlich noch nicht festgelegt, ob sie 2017 für eine vierte Amtszeit als Kanzlerin zur Verfügung steht. Freuen darüber würden sich allerdings nur 42 Prozent der Bundesbürger.
50 Prozent der Deutschen sind gegen eine weitere Kandidatur von Angela Merkel. Das ergab jedenfalls eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“. Danach wünschen sich 42 Prozent der Befragten, dass Merkel erneut antritt. Im November hatten sich noch 45 Prozent für eine weitere Amtszeit ausgesprochen.
Unter den Anhängern der Union sind 22 Prozent gegen eine weitere Amtszeit Merkels, während 70 Prozent ihre Kandidatur unterstützen.
Der „Spiegel“ meldet indessen, Merkel wolle erst im Frühjahr 2017 verkünden, ob sie erneut als Kanzlerkandidatin antreten wird. Der Grund dafür sei, dass CSU-Chef Horst Seehofer erst dann entscheiden wolle, ob seine Partei Merkel wieder unterstütze. Dieser Bericht wurde von der CDU jedoch dementiert, und die Deutsche Presse-Agentur meldete am Samstag unter Berufung auf Unionskreise, bei der Darstellung der Hintergründe handele es sich um frei erfundene Spekulationen.
Merkel selbst hatte bei ihrer Sommerpressekonferenz Ende Juli gesagt, sie werde sich „zum geeigneten Zeitpunkt“ dazu äußern, ob sie erneut antrete. „Heute ist dieser Zeitpunkt nicht.“
Richtig ist allerdings, dass es die CSU derzeit offen lässt, ob sie Merkel unterstützen will oder nicht. „Angela Merkel ist eine international angesehene Kanzlerin und hat viel für Deutschland geleistet“, sagte zuletzt etwa der bayerische Finanzminister Markus Söder. „Aber über diese Frage wird erst im Frühjahr entschieden.“
Nach dem Stern-RTL-Wahltrend aus der vergangenen Woche liegt Merkel in der Wählergunst momentan bei 43 Prozent, während SPD-Chef Sigmar Gabriel in der Gunst der Deutschen nur bei 17 Prozent liegt, die ihn direkt zum Regierungschef wählen würden. Der Sonntagsfrage des ZDF nach kommt die Union derzeit auf 35 Prozent und die SPD auf 22 Prozent der Wähler.
von
Günter Schwarz – 29.08.2016