„Selfies im Gleis“ lösten gestern Nachmittag bei Bordesholm den Einsatz der Bundespolizei und Zugverspätungen auf der Bahnstrecke Neumünster – Kiel aus. Am gestrigen Montag wurde die Bundespolizei zu einem Einsatz auf die Bahnstrecke von Neumünster nach Kiel gerufen. Ein Lokführer hatte an den Bahngleisen zwei Mädchen gesehen und diese gemeldet, woraufhin umgehend eine Geschwindigkeitsreduzierung für die Züge angeordnet wurde.

Die eingesetzte Streife der Bundespolizei konnte nach dem Eintreffen an dem beschriebenen Ort zwar keine Person mehr antreffen, aber sie fand dort zwei Fahrräder auf. Im Rahmen der Nahbereichsfahndung trafen die Beamten dann einige hundert Meter weiter auf zwei junge Mädchen, die auf den Schienen saßen. Die Polizisten holten die beiden 13-Jährigen aus dem Gefahrenbereich und nahmen eine intensive Belehrung über die Lebensgefahr vor, in die sich die Mädchen begeben hatten. Anschließend wurden beide Mädchen nach Hause gefahren und den Eltern übergeben.

Durch das Fehlverhalten der Mädchen und den daraus resultierenden Einsatzmaßnahmen kam es zu vier Zugverspätungen. Der Präventionsbeauftragte der Flensburger Bundespolizei nahm heute Morgen Kontakt zur Schule der beiden Mädchen auf und hatte in Anwesenheit des Schulrektors ein Aufklärungsgespräch mit den Beiden.

Sie gaben zu, „Selfies“ auf den Gleisen gemacht zu haben. Sie zeigten sich jedoch einsichtig und wollen jetzt ein Schulprojekt angehen, um mögliche Nachahmer vor den Gefahren zu warnen. Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang erneut vor dem Betreten der Bahnanlagen. Die Züge hört man heutzutage kaum noch, und sie haben einen langen Bremsweg. Beim Gebrauch des Smartphones, um Bilder möglicherweise auch in den Gleisen zu machen, vergisst man leicht seine Umgebung und die Gefahr, in die man sich begibt.

von

Günter Schwarz – 20.09.2016