Wie dämlich muss man eigentlich sein, um in Deutschland Politiker zu werden, fragt sich der normale Bürger auf der Straße, wenn er die Äußerung  des ehemaligen deutschen Vizekanzlers und SPD-Chefs Franz Müntefering hört  – und mit seiner „steilen These“ jetzt für ein ziemliches Aufsehen sorgt. Jeder kann sich nur an den Kopf fassen und sich fragen: „Was ist denn das für ein Sozialdemokrat?“

Franz Müntefering (76) erklärte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass man mit einem Betrag von 600 Euro Rente nicht am Hungertuch nage. „Nur weil jemand auf nur 600 Euro Altersrente kommt, muss er ja nicht arm sein. Meine Mutter hatte keine Rentenansprüche, mein Vater ja. Meine Mutter hatte nicht das Gefühl, arm zu sein. Es war klar, dass das Haushaltseinkommen zählte. Ich denke, das gilt weiter,“ sagte er in dem Gespräch.

Diese Ansicht überrascht, da per Definition die Armutsgrenze in Deutschland bei 979 Euro monatlichem Einkommen liegt – also mehr als 300 Euro darüber! Der ehemalige Bundesarbeitsminister hatte in seiner Amtszeit (2005-2007) durchgesetzt, dass das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 Jahre angehoben wird.

In seiner aktiven Politikerzeit gesellte sich „SPD- Genosse“  Franz Müntefering gerne für Fotografen zu Bergmannskapellen und schmetterte inbrünstig das Steigerlied „Glück auf“. Doch der Kumpel und Genosse aus dem SPD-Stammland NRW scheint diese Bodenhaftung mit seinem Ausscheiden aus dem Bundestag völlig verloren zu haben.

Und dann wundern sich die SPD und andere etablierte Parteien, dass ihnen die Wähler zuhauf weglaufen. – Merken unsere „Volksvertreter“ überhaupt noch irgendwas?

von

Günter Schwarz – 21.09.2016