Zwei dänische F-16-Maschinen aus Skrydstrup bei Haderslev haben sich am Samstag an einer internationalen Militäraktion in Syrien beteiligt, bei der durch einen Kommunikatiomsfehler Stellungen der syrischen Armee angegriffen worden und 62 syrische Soldaten ums Leben gekommen sind.

Wie das dänische Verteidigungskommando gestern bestätigte, waren am Samstag zwei dänische Maschinen des Typs F16 von Incirlik aus an dem von den Amerikanern angeführten Luftangriff auf syrische Soldaten mit 62 Toten inmitten der Waffenruhe beteiligt, der in der Feuerpause zur Versorgung der Zivilbevölkerung von Aleppo genutzt werden sollte und die durch den Angriff vom Montag auf den UN-Hilfskonvoi mit weiteren 20 Toten und der nahezu totalen Zerstörung der Hilfslieferung wahrscheinlich durch syrische Hubschrauber endgültig beendet wurde.

Der durch Russland und die Vereinigten Staaten sehr mühsam ausgehandelte Pakt führte bereits am  Sonntag zu gegenseitigen schweren Vorwürfen. Die Amerikaner erklärten, man bedauere den Beschuss syrischer Soldaten, und dieser sei irrtümlich erfolgt.

„Tief bedauerlich“, nannte auch der dänische Verteidigungsminister Peter Christensen (Venstre / sozialliberale Partei) diesen Fehler, der nach seiner Darstellung erst aufgrund einer Warnung durch die Russen bemerkt worden war. Der Zwischenfall muss und wird gründlich untersucht werden, unterstrich der Minister. Er habe volles Vertrauen darin, dass das dänische Militär zu dieser Untersuchung durch die internationale Koalition konstruktiv beitragen wird.

Aber nochmals bestätigte Christensen: „Wir werden aber unseren Kampf gegen IS fortsetzen.“

Ein Sprecher der Enhardslisten (Einheitsliste) begrüßt die Untersuchung durch den Verteidigungsminister, fordert aber eine Untersuchung durch unabhängige, nicht-militärische Stellen.

von

Günter Schwarz – 21.09.2016