(Rønne ) – Auf Dänemarks östlichste Insel Bornholm aus der Nähe der Inselhauptstadt Rønne wurden zwei jahrelang ausgebeutet und zudem der Staat über Jahre um Steuergelder betrogen. Begangen wurde es von einem Ehepaar, das jetzt wegen dieser Straftaten vor Gericht steht.

Die Filipinas waren als Au-pair nach Dänemark geholt worden und mussten, so sagt die Anklagevertretung vor Gericht, um die 56 Stunden in der Woche für das Ehepaar arbeiten und bekamen dafür einen Monatslohn in Höhe von 5.000 Kronen (672 Euro) zuzüglich gelegentlicher Kost und Logi. Das ist zu wenig Geld für viel zu viel Arbeit, wertet das die Anklage.

Laut der dänischen Regelung für Au-pairs dürfen sie höchstens 30 Stunde in der Woche beschäftigt werden. Maximal sind sechs Stunden Arbeit am Tag erlaubt. Zudem ist nur die Arbeit im Haus der Gastgeber gestattet.  Bei den beiden Filipinas war das nicht der Fall. Sie arbeiteten zusätzlich zum Haushalt auch auf dem Campingplatz der beiden Angeklagten und  auch in der Reinigungsfirma des Ehepaares.

Die Angeklagten erklärten, die Filipinas hätten die Arbeiten freiwillig und ohne Zwang verrichtet. Somit entstünde von ihnen, den Angeklagten ein völlig falsches Bild. Beweisfotos, die die Anklage vorlegte und die eine der Filipinas bei harter körperlicher Arbeit zeigten, seien gestellt und entsprächen nicht der Wahrheit, erklärte der angeklagte Mann.

Das Urteil am Stadtgericht Rønne wird am Freitag gesprochen, und für das Ehepaar könnte das Urteil am Freitag auf Gefängnis hinauslaufen.

von

Günter Schwarz – 11.10.2016