(Frankfurt/M.) – Im Rahmen des Konzernumbaus spart die Deutsche Bank derzeit mehrere Tausend Stellen ein. Vorstandschef John Cryan will die Kosten minimieren und verhängt einen rigorosen Einstellungsstopp. Sogar auch dort, wo Posten unbedingt neu besetzt werden müssten, dürfen ab sofort keine externen Kandidaten mehr neu eingestellt werden.

Angesichts ihres laufenden Sparprogramms hat die Deutsche Bank einen generellen Einstellungsstopp erlassen. Bis auf Weiteres dürften ab sofort keine Beschäftigten von außerhalb angeworben werden, hieß es in Finanzkreisen, die damit einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigten. Kommentieren wollte die Bank das nicht.

Am Mittwoch seien die Spartenchefs in einem Schreiben darauf hingewiesen worden, dass es ab sofort keine Neueinstellungen mehr gebe, hieß es. Frei werdende Stellen dürften nur noch mit internen Kandidaten besetzt werden. Einzige Ausnahme sind demnach Kontrollfunktionen, die Abteilung der Compliance-Chefin Sylvie Matherat. Hier dürfen weiter extern Mitarbeiter angeheuert werden, damit die Bank lernt, Regeln zu befolgen und interne Kontrollen zu etablieren.

Im vergangenen Jahr hatte Vorstandschef John Cryan den Abbau von unter dem Strich 9.000 Stellen im Konzern über den geplanten Postbank-Verkauf hinaus angekündigt. Von den weltweit 100.000 Stellen fallen 4.000 Arbeitsplätze allein in Deutschland weg. Die Bank hatte sich in der vergangenen Woche mit den Arbeitnehmervertretern auf die Modalitäten geeinigt. Cryan will mit den Einschnitten das Institut profitabler machen. In der mangelnden Effizienz sieht er neben den juristischen Altlasten eines der Hauptprobleme Deutschlands größter Bank.

von

Günter Schwarz – 14.10.2016