(Tinglev) – Auch in den nächsten vier Jahren wird die deutsche Minderheit in Nordschleswig finanzielle Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein erhalten. Am gestrigen Samstag unterzeichneten Ministerpräsident Torsten Albig und der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, in der Nachschule in Tinglev einen Zuwendungsvertrag, der über eine Laufzeit von vier Jahren geht. Demnach werdrn deutschen Minderheit in Dänemark etwa zwei Millionen Euro jährlich zugesichert.

„Als ich vor bald fünf Jahren bei uns in Schleswig-Holstein in die Koalitionsgespräche mit dem SSW ging, wurde mir klar, was den Minderheiten nach der rechtlichen, ökonomischen, kulturellen und sprachlichen Gleichstellung mit der Mehrheitsbevölkerung am Wichtigsten ist. Den Dänen, Friesen, deutschen Sinti und Roma, der Niederdeutschen Sprechergruppe. Und auch den deutschen Grenzverbänden: Anerkennung und Planungssicherheit“, sagte Albig. „Finanzielle Sicherheit für die vielen Aktivitäten und Einrichtungen, die die kulturelle Identität der Minderheiten verfestigen und stärken. Die Politik meiner Landesregierung ist darauf ausgerichtet und ich weiß, wie wichtig dieser Aspekt auch hier nördlich der Grenze ist. Für Schule, Kultur, Kindergärten, Sport, Kirche und Sozialdienst der deutschen Nordschleswiger im Grenzland. Gerade weil auch die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen abgesichert sein müssen.“

Der zweite Vertrag

Es ist der zweite Vertrag zwischen Schleswig-Holstein und der deutschen Minderheit. Der jetzige läuft zum Jahresende aus, während der neue Vertrag ab 2017 bis einschließlich 2020 gelten wird.

Hinrich Jürgensen freut sich darüber, „dass es wieder gelungen ist, einen Vertrag über die langfristige Förderung seitens des Landes Schleswig-Holstein einzugehen“.“Zum einen gibt uns die vierjährige Dauer Planungssicherheit. Das ist wichtig, und sichert die Kontinuität unserer Arbeit. Auch zeigt es, dass Schleswig-Holstein bereit ist uns – die deutsche Minderheit – dauerhaft zu fördern. Das ist ein gutes Gefühl“, so Jürgensen bei der Vertragsunterzeichnung.

Es sei auch ein wichtiges Signal an die Bundespolitiker in Berlin, so Jürgensen: „Hier ist Schleswig-Holstein in der Vorreiterrolle und zeigt: ,Seht mal, so kann man das auch machen!‘ Denn es ist natürlich unser großer Wunsch, dass wir einen entsprechenden Vertrag über die Bundesmittel bekommen. Wir arbeiten dran, und die heutige Unterzeichnung ist ein gutes Argument.“

von

Günter Schwarz – 06.11.2016