(Stockholm) – Der Literaturnobelpreisträger Bob Dylan kommt am Samstag, den 10. Dezember, trotz seiner vorherigen Zusage nun doch nicht zur Preisverleihung nach Stockholm. Der US-Rocksänger habe per Brief abgesagt, teilte die Schwedische Akademie gestern mit.

„Er wünschte, er könnte den Preis persönlich entgegennehmen, aber andere Verpflichtungen machen das leider unmöglich. Er betonte nochmals, dass er sich durch den Nobelpreis sehr geehrt fühlt“, hieß es von der Nobel-Akademie.

Dylan hatte die diesjährige Auszeichnung im Oktober als erster Songschreiber für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition zuerkannt bekommen. Der 75-Jährige gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts, dem aber auch eine gewisse Arroganz zugeschrieben wird.

Dass ein Nobelpreisträger nicht nach Stockholm reisen kann, um den Preis entgegenzunehmen, sei ungewöhnlich, aber nicht aussergewöhnlich, schrieb die Jury. Der Nobelpreis bleibt Dylan trotz seiner Abwesenheit bei der Preisverleihung am 10. Dezember trotzdem zuerkannt, erklärte die Akademie. Allerdings unter einer Bedingung: „Wir freuen uns auf Bob Dylans Nobel-Vorlesung, die er – das ist die einzige Voraussetzung – innerhalb von sechs Monaten ab dem 10. Dezember 2016 halten muss.“

von

Günter Schwarz  – 17.11.2016