Halløjsa – er du ok?

Faschisten hasse ich ja wie die Pest! Dieses ganze Nazigesocks sollte man zusammentreiben und irgendwo in einem stillgelegten Bergwerk oder Gulag in Sibirien internieren! Und diese komischen „Reichsbürger“ oder wie diese gescheiterten Existenzen sich nennen, gleich mit. Oder Kinderschänder! Diese nichtsnutzigen kleinen Pussies! Schwanz ab und mit dem Rest kannste Tierversuche machen. Überhaupt Vergewaltiger! Lebenslänglich irgendwo anketten und verrecken lassen dieses Mistpack! Und wenn so ein alter vergammelter Sexist, ob er Trump heißt oder nicht, irgendso einen Macho-Spruch bringt, am besten auch gleich mit dem Fuß einmal in die Fresse, damit dieser Spakko sich das merkt!

Merkst selbst jetzt, ne?

Faschismus ist viel weiterverbreitet, als man so denkt nämlich. Drauf gekommen bin ich, als bei dieser Anti-Trump-Demo der eine Demonstrant diesem Trump-Befürworter vor laufender Kamera was auf die Fresse haut und alle ihn feiern. Oder man kann es ja auch sehen, wie ungehemmt man im Internet auf so Nazis schimpft und alle finden das geil. Na klar kann man das moralisch gut verkaufen … wobei? – machen das die Nazis nicht genauso? Haben die nicht die gleichen „Argumente“ für ihre Hetze? Die Nazis halten irgendwie „Ausländer“ für Untermenschen und Dreck … und wir? Wir halten Nazis für abtreibenswert – also auch für Dreck.

„Willst du nicht mein Bruder sein – so schlag’ ich dir den Schädel ein.“, sagt ein altes christliches Sprichwort. Und genau dieses Gefühl beschleicht mich, wenn ich mich so umschaue. Ob Stuttgart-21, Sexismus in der Werbung, AfD, Trump, Populisten, Linksradikale oder das allgemeine Wutbürgertum. Jeder hat seine Position und davon wird kein Millimeter abgewichen!

Denkt mal nach, Leute: Die Art und Weise der Hetze, Diskriminierung und Ausgrenzung funktioniert dabei ganz hervorragend – in beide Richtungen. Denken wir an diesen Penner, der da neulich in Berlin die Frau die Treppe runtergetreten hat. Was ist da unser erster Impuls? Dem Arschloch was auf die Fresse hau’n, oder sich gemütlich bei Tee und Keksen hinsetzen und mal über seine zerrüttete Kindheit diskutieren? Genau deswegen funktioniert Hetze – und wir alle haben es in uns.

„Diskutieren“ geht vielleicht noch in pädagogischen Gesprächsrunden oder der Jahrestagung von Krisentherapeuten. In der Realität knall’n wir uns was (verbal) gegenseitig alle auf die Fresse, was das Zeug hält.

Und da „wundern“ wir uns jetzt über Populisten? Euer ernst, jetzt?

Nu kiek mol ni so klog.