Die rechtsextreme französische Front National (FN) hält daran fest, dass Prügel für einen kritischen Reporter „Fake News“ seien – auch angesichts der Tatsache, dass die Vorgänge bei einer Pressekonferenz von FN-Chefin Marine Le Pen lückenlos auf Video aufgezeichnet wurden. – So viel zur „Lügenpresse“, die den Medien aus dem „rechten Lager“ ständig unterstellt wird!

Auf dem Video ist zu sehen, wie der Sicherheitsdienst sowohl einen Journalisten des für seine satirische Nachrichtenberichterstattung bekannten Magazins „Quotidien“ als auch dessen Kameramann prügelt, nachdem dieser Fragen zu den Korruptionsvorwürfen gegen Le Pen gestellt hat.

Le Pen soll dem EU-Parlament, in dem sie auch Fraktionsführerin der dortigen FPÖ-Abgeordneten ist, mindestens 300.000 Euro illegal an Spesen verrechnet haben. Entsprechende Leistungen von Bediensteten und Helfern, für die sie das Geld bekam, dürfte es nie gegeben haben. Le Pens EU-Gehalt wurde bereits entsprechend gekürzt, nachdem sie sich geweigert hatte, das Geld freiwillig zurückzuzahlen.

Le Pens rechte Hand, FN-Vizepräsident Florian Philippot, erklärte die Vorwürfe, man habe den kritischen Journalisten entfernt, anfangs für „Fake News“. Als das nicht mehr zu leugnen war, erklärte er es zu „Fake News“, dass es sich bei den prügelnden Securitys um FN-Leute handelte. Als schließlich das komplette Video belegte, dass es sehr wohl stimmt, erklärte Philippot es zu „Fake News“, dass die Securitys selbst für ihr Handeln verantwortlich seien, da sie „der Polizei unterstellt“ seien.

von

Günter Schwarz – 02.02.2017