In einer Reihe von Schießereien aufgrund islamistischer Anschläge in København am 14. Und 15. Februar 2015 werden einige Menschen – darunter ein Täter – getötet und weitere verwundet.

Am 14. und 15. Februar 2015 kam es zu zwei islamistischen Anschlägen in København. Am Nachmittag des 14. Februars wurde auf das Kulturzentrum „Krudttønden“ (Das Pulverfass) in Københavns Stadtteil Østerbro ein Anschlag verübt. Dabei wurden der dänische Dokumentarfilmer Finn Nørgaard getötet und drei Polizeibeamte verletzt. Ziel des Anschlages war eine Diskussionsveranstaltung zur Thematik Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit, an der auch der schwedische Karikaturist Lars Vilks teilnahm.

Im Verlauf der folgenden Nacht ereignete sich ein zweiter Anschlag auf  KøbenhavnsSynagoge bei dem der jüdische Wachmann Dan Uzan erschossen und zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Der Täter Omar Abdel Hamid El-Hussein wurde kurz darauf von Einsatzkräften gestellt und nach Gegenwehr erschossen.

Der Anschlag auf das Kulturzentrum „Krudttønden“ ereignete sich am Samstag, dem 14. Februar 2015. Ein Täter eröffnete mit einer automatischen Waffe von außen das Feuer durch die Fassadenfenster in das Kulturzentrum, was zu einem Schusswechsel mit zwei Leibwächtern des PET und einem Polizeibeamten führte. Der Täter tötete einen Besucher der Veranstaltung, den Dokumentarfilmer Finn Nørgaard, und verletzte drei anwesende Polizisten.

In dem Saal des Zentrums fand zu dieser Zeit eine Diskussionsveranstaltung statt. Zu den Rednern zum Thema „Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit“ gehörte auch der schwedische Karikaturist Lars Vilks. Vilks und der ebenfalls anwesende französische Botschafter in Dänemark, François Zimeray, wurden nicht verletzt. Weitere Teilnehmer waren die Aktivistin der Gruppe Femen, Inna Schewtschenko, und die Kuratorin des Kunstfestivals „Passion for Freedom“, Agnieszka Kolek. Es wird vermutet, dass der Anschlag Vilks gegolten hat.

Der Täter floh nach dem Angriff mit einem gestohlenen Auto und setzte dann seine Flucht in einem Taxi fort.

In der folgenden Nacht erschoss derselbe Täter vor der Synagoge in der Krystalgade den jüdischen Wachmann Dan Uzan und verletzte zwei Polizisten. Dan Uzan war ein Wirtschaftswissenschaftler, der beim dänischen Finanzministerium arbeitete und sich als Freiwilliger im Sicherheitsteam seiner jüdischen Gemeinde engagierte. Die drei Männer standen Wache, um die Gäste einer Bat-Mitzwa-Feier (Feier zum Erreichen der religiösen Mündigkeit im Judentum) zu schützen.

Die Polizei suchte nach dem Anschlag zunächst nach zwei Männern. Der Fluchtwagen wurde circa zwei Kilometer nördlich des ersten Tatorts gefunden. Durch Angaben des Fahrers des vom Täter auf seiner weiteren Flucht benutzten Taxis konnte eine Adresse in Københavns Stadtteil Nørrebro ermittelt und observiert werden.

Dort wurde der mutmaßliche Täter am 15. Februar 2015 kurz vor 5 Uhr morgens von dänischen Einsatzkräften gestellt. Von der Polizei angesprochen, schoss der Verdächtigte auf die Polizisten und wurde in der Folge des Feuergefechts erschossen. Bei dem Täter handelt es sich nach Angaben der dänischen Polizei um den 22-jährigen und in Dänemark geborenen Omar Abdel Hamid El-Hussein. Er war bereits früher durch Gewaltdelikte und Verstöße gegen das Waffenrecht auffällig geworden. Des weiteren soll der Täter in Bandenkriminalität verwickelt gewesen sein.

Der dänische Nachrichten- und Geheimdienst Politiets Efterretningstjeneste (PET) vermutet ein politisches Motiv hinter den Anschlägen.

Die deutsche Bundespolizei und die schwedische Polizei beteiligten sich damals an der Fahndung.

von

Günter Schwarz – 14.02.2017