(Aarhus) – Mathura Sivakumar starb nach einer Routine-Bronchoskopie (Spiegelung der Luftröhre und der Bronchien) im Universitätskrankenhaus Aarhus. Mehr als vier Monate nach der Untersuchung weiß ihre Familie immer noch nicht, was schief gelaufen ist, da sie den Autopsiebericht nicht erhält, schreibt das „Herning Folkeblad“.

Østjyllands Politi informierte jetzt die Zeitung, dass der Tod der jungen Patientin jetzt als Strafsache behandelt wird. Dennoch hat die Familie den Autopsiebericht der Klinik im Interesse der laufenden Untersuchung noch nicht erhalten.

„Untersuchungen bei Todesfällen im Gesundheitswesen erfolgen, wenn wir durch Ärzte der Agentur für Patientensicherheit darauf hingewiesen werden. Es ist so eine Art Gesundheitspolizei“, sagte Polizeikommissar Peter Bay Jensen dem „Herning Folkeblad“, und er fügte hinzu, dass es dann die Aufgabe der Polizei ist, um festzustellen, ob es eine Straftat im Spiel war. Er gab gegenüber der Zeitung weiter an, dass die Polizei momentan noch niemanden für den Fall abgestellt hat.

Das Krankenhaus weist jeden Fehler von sich

Der 19-jährige Marthura Sivakumar ging am 24. November vergangenen Jahres wegen einer Bronchoskopie ins Krankenhaus und wurde auf die Station für Lungenmedizin des Universitätskrankenhauses Aarhus eingewiesen, da sie schon eine lange Zeit mit Hustenanfällen zu kämpfen hatte.

Beide Eltern warten bei der Krankenhausaufnahme dabei gewesen. Es dauerte nicht mehr als 10 bis 15 Minuten, bis es bei Mathura Sivakumar zu einem Herzstillstand kam. Sie erlitt innere Blutungen, weil Blutäderchen in der Lunge während Untersuchung durchstochen wurden. Das hatte ihr Vater Sivakumar Rasiah zuvor dem „Herning Folkeblad“ berichtet.

Die19-jährige Jurastudentin lag danach noch für eine Woche im Koma, bevor die Familie entschied, das Beatmungsgerät am Donnerstag, dem 1. Dezember,  ausschalten zu lassen.

Die Familie meldete den Fall der Polizei. Das Aarhus Universitätskrankenhaus bestreitet, dass im Zusammenhang mit dem Tod der jungen Frau, ein Fehler der Klinik ursächlich ist.

„Die Bronchoskopie hat nicht zu dem tragischen Vorfall geführt. Unsere erste Einschätzung ist, dass die zugrunde liegende Erkrankung der Frau die Ursache ist, die dieses Problem verursacht haben“, sagte Pernille Haushild, Chefärztin der Pneumologie Abteilung am Universitätskrankenhaus Aarhus, dem „Herning Folkeblad“ im Dezember.

von

Günter Schwarz – 16.04.2017