(Dortmund) – Auch eine Woche nach dem Anschlag auf die Fußballmannschaft Borussia Dortmund blieben die Ermittlungen ohne Ergebnis. Die Bundesanwaltschaft prüft eine Bekennermail, und ein rechtsextremer Hintergrund gilt als wahrscheinlicher, als ein islamistischer. Es wird vermutet, dass der Sprengstoff aus Beständen der Bundeswehr stammt.

Am Dienstagabend der vergangenen Woche ereignete sich ein Sprengstoffanschlag in Dortmund, der der Fußballmannschaft des Vereins Borussia Dortmund galt. Drei Sprengsätze explodierten, welcher den Spieler Marc Bartra an der Hand sowie einen Polizisten verletzte. Das Team hatte sich gerade auf den Weg zum Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco gemacht. 

Der „Berliner Tagesspiegel“ hatte eine Bekennermail zu dem Anschlag erhalten. Die Prüfung dieses Bekennerschreibens ist aber bisher nicht abgeschlossen. Noch immer tappen die Ermittler im Dunkeln. Die „Welt am Sonntag“ berichtete, dass der Sprengstoff aus den Beständen der Bundeswehr stammen könnte.

Der Absender der Bekennermail stammte aus rechtsextremen Kreisen, aber womöglich handelt es sich hierbei nur um einen Trittbrettfahrer. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Sonntag, dass es sich am Wahrscheinlichsten um eine Tat mit rechtsextremen Hintergrund handelte. Die „Welt am Sonntag“ zitierte aus Ermittlerkreisen: „Der Sprengstoff in den Rohrbomben, die mit Metallstiften gefüllt waren, stammt eventuell aus Beständen der Bundeswehr. Aber das wird noch geprüft. Der militärische Zünder setze Fachkenntnisse voraus und habe sich nicht leicht beschaffen lassen.“

Aber es war auch Glück im Unglück. Ein Ermittler des Bundeskriminalamts gegenüber der „Bild am Sonntag“: „Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben.“

von

Günter Schwarz – 18.04.2017