Die Operaen (Königliche Oper) führt am 26. Januar 2005 Guiseppe Verdis Oper in vier Akten „Aida“ nach einem Libretto von Antonio Ghislanzoni auf, womit Københavns neue Opernhaus nach der Einweihungsveranstaltung mit einem Galakonzert am 15. Januar 2005 endgültig für den Spielbetrieb bestehend aus Oper, Ballett und Konzert eröffnet wird.

Die Operaen auf der Insel Holmen von København, wie sie in Dänemark kurz heißt, ist die dänische Nationaloper und eine der modernsten Bühnen der Welt. Institutionell ist sie Teil des Königlichen Theaters.

Das Haus ist eine Schenkung von Mærsk Mc-Kinney Møller und der „A.P. Møller und Chastine Mc-Kinney Møller Stiftung“ an den dänischen Staat. Arnold Peter Møller war Mitbegründer der Firma Mærsk, dem heute größten Unternehmen Sandinaviens.

Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen. Der Bau begann im Juni 2001 und wurde am 1. Oktober 2004 beendet. Das Opernhaus wurde am 15. Januar 2005 mit einem Sonderkonzert eröffnet. Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen, die dänische Königin Margrethe II., Mitglieder der königlichen Familie, der Mäzen Mærsk Mc-Kinney Møller, Botschafter und Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Öffentlichkeit waren anwesend. Die erste Opernaufführung, Verdis „Aida“ fand am 26. Januar 2005 statt.

Das Haus besticht mit seiner Innenarchitektur und Dekoration, und die Akustik ist Weltklasse. Im Jahr 2008 erhielt das Bauwerk sowie die verantwortlichen Architekten und Ingenieure den Outstanding Structure Award der IABSE. Die gesamte Nutzfläche des Gebäudes beträgt ca. 41.000 m² auf 14 Etagen, wovon 5 unterirdisch liegen. Für die beiden Bühnen werden 7.000 m² genutzt; ein Foyer und 12.000 m² befinden sich unter der Erdoberfläche.

Eine Bühne mit dem Namen „Große Bühne“ bietet Platz für 1.492 bis 1.703 Zuschauer, je nachdem, wie groß der Orchestergraben für die individuelle Aufführung ist. Dieser kann bis zu 110 Musiker aufnehmen. Die Sitzplätze für die Zuschauer sind auf traditionelle Weise angeordnet, mit Sitzplätzen im Zuschauerrraum und auf den drei Balkonen. Die zweite Bühne, die als Takkelloftet (Dachdecke) bezeichnet wird, bietet Platz für maximal 180 Zuschauer. Der Raum selbst, der als „Black Box“ bezeichnet wird, kann für verschiedene Kunstformen verwendet werden und enthält unter anderem 13 entfernbare Türme.

In der Lobby empfängt die Besucher ein Café und ein Restaurant. Darüber hinaus gibt es ca. 1.000 Räume für die Proben von Oper, Ballett, Orchester sowie Garderoben, Masken-, Umkleideräume und dergleichen. Der Platz vor der Oper ist mit 5.500 Quadratmeter Granit ausgelegt.

Der Gesamtpreis für die Oper betrug etwa 2,3 Milliarden Kronen (308,2 Mio Euro).

Zum Bau wurde süddeutscher Kalkstein für den Boden des Gebäudes verwendet,, Perlatin-Marmor aus Sizilien für den Boden des Foyers, Ahornholz für die Außenwände des Auditoriums und 105.000 Blätter aus 24-Karat-Blattgold, um das Auditorium der Hauptbühne zu beschichten.

Ein Problem, das bis heute nicht endgültig gelöst ist, ist die Zufahrt zur Oper, da die Zugangsbedingungen durch die Lage des Hauses auf der Insel im Hafen eingeschränkt sind.

von

Günter Schwarz – 26.01.2019