Seit 2013 ist die Zahl der Frauen, die allein Kinder haben und sie großziehen, um 45 Prozent gestiegen. Die Zahl der Frauen, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung ohne Partner erhalten, ist seit 2013 stetig gestiegen. Dieses zeigt eine Aussage der Dansk Fertilitetsselskab (Dänische Fruchtbarkeitsgesellschaft), schreibt das „Kristeligt Dagblad“.

Im Jahr 2013 meldete die Fertilitetsselskab, dass insgesamt 489 Kinder von einer Dänin ohne Partner geboren wurden. Im Jahr 2018 waren es bereits 709 – ein Plus von 45 Prozent. Die Fertilitätskliniken begleiten die Frauen bis zur achten Schwangerschaftswochenbehandlung, was in der Regel auch zur Geburt eines gesunden Babys führt.

Laut der Vorsitzenden der Dansk Fertilitetsselskab, Kathrine Birch Petersen, kommt es selten vor, dass die Schwangerschaft bei dieser Begleitung nicht mit der Geburt eines Kindes endet. Sie sagt aber auch, dass es oft nicht die erste Wahl der Frauen ist, ein Kind alleine zu bekommen und aufzuziehen.

„Zunächst muss ich betonen, dass die Frauen diese Lösung als Plan B wählen, bei dem die meisten Frauen eine Familie mit einem Partner vorziehen würden. Aber einige von ihnen sind in der Situation, dass sie Mitte oder Ende 30 sind und die biologische Uhr zu ticken beginnt“, sagt Kathrine Birch Petersen.

Es gibt zudem weitere Gründe für die Zunahme von Frauen, die sich für eine Schwangerschaft ohne Partner entscheiden, denn laut der Vorsitzenden geht es insbesondere darum, dass die „Solomor“ (Solo-Mutter) zunehmend gesellschaftlich aerkannt wird. „Wir haben zumindest festgestellt, dass es vor fünf bis sechs Jahren noch ein völlig anderes Stigma über Alleinerziehende gab“, sagt sie.

Der Vorsitzenden zufolge wurde damals die Auffassung vertreten, dass es anspruchsvolle, gebildete Frauen waren, die keinen Mann finden konnten und die somit diese Lösung wähltem. „Es besteht inzwischen jedoch die Erkenntnis, dass es tatsächlich die Männer sind, die oft keine Kinder haben wollen, selbst wenn sie Mitte oder Ende der 30er Jahre sind. Sie verschieben und verschieben es weiter, bis es bei der Partnerin dann auch kaum noch möglich ist“, sagt Kathrine Birch Petersen.

Eine andere Erklärung ist, dass es am 1. Januar 2017 legal war, sowohl Eier als auch Sperma von einem Spender, der sogenannten Doppelspende, zu erhalten. 2018 wurden nach vorläufigen Zahlen der Sundhedsdatastyrelsen (Gesundheitsdatenbehörde) 115 Doppelspendenbehandlungen eingeleitet.
Diese Behandlung kann auch ausländischen Frauen angeboten werden, wenn in ihrem Heimatland keine Doppelspende erlaubt ist.

Alleinerziehende Mutter mit einem Sohn und einem Zwillingspaar

von

Günter Schwarz – 13.04.2019