(Odense) – Das Museum Møntergården in Odense zeigt eine der ersten Wahlurnen Dänemarks. Die beleuchtete Glasvitrine ist kein Hit und weit davon entfernt davon einer zu werden, denn die Besucher des Museums Møntergården im Zentrum von Odense sind viel mehr damit beschäftigt, Schwerter, Uniformen und alles zu betrachten, was blinkt, blitzt, glänzt und spektakulär wirkt.

„Hier im Museum haben wir ein unglaublich wichtiges Museumsobjekt, das gerade besonders in Anbetracht der bevorstehen Wahlen zum Europaparlament und wenige Tage später zum Folketing überaus relevant ist, denn schließlich sollen wir ja unsere Stimmen abgeben. Dieses hier ist eine der ersten dänischen Wahlurnen“, sagt Anders Myrtue, Chefinspektor beim Odense Bys Museer (Odense Dtadtmuseum), und weist mit der Hand darauf hin.

„Wenn es darum geht, wer hereinkommt und durch die Ausstellung des Museums geht, dann ist es nicht der erste Ort, zu dem die Leute gehen. Und das ist wirklich ein Fehler. Wir haben das Objekt mit schönem Licht und einer schönen Präsentation hervorgehoben. Aber wir nehmen es als selbstverständlich, dass wir das Wahlrecht in Dänemark und der westlichen Welt haben“, kommentiert Anders Myrtue etwas frustriert wirkend.

Oberinspektor beim Odense Bys Museer, Anders Myrtue, nennt die Wahlurne eines der wichtigsten Objekte des Museums.

Er spricht herzlich über die Demokratie, die in Dänemark1849 ihren Anfang nahm, als dänische Männer – und nur Männer! – ihre Stimmen abgaben und sie landesweit in diese Wahlurnen steckten, wie eine von ihnen in diesem Museum ausgestellt istt. Sie kommt aus der Kirchspielsgemeinde Tommerup auf Fyn (Fünen) und hat eine lange Geschichte hinter sich.

„Ursprünglich hatten nur etwa 14 Prozent der Bevölkerung das Wahlrecht, nämlich nur der männliche Teil der Bevölkerung, und alle, die Bankrotteure, Geistesschwache, Frauen, Fremde und fahrendes Volk hatten kein Stimmrecht. Es waren also nur 14 Prozent“, sagt Anders Myrtue.

von

Günter Schwarz – 18.05.2019